Obst einkochen: Einfacher als gedacht

Obst einkochen
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Obst für den Winter haltbar machen, war früher gang und gäbe. Als es noch keine Gefriergeräte gab, wurden Früchte u.a. durch Einkochen konserviert. Auch ohne spezielle Einkochapparate ist das leichter als gedacht. Vor allem braucht man passende Gläser, entweder Einmachgläser mit Gummiring und Klammern oder Twist-Off-Gläser. Gläser und Deckel müssen unbeschädigt sein. Gummiringe müssen die richtige Größe haben.

Die gewählten Gläser gründlich reinigen und ausspülen, dann das Einkochgut einfüllen und vollständig mit Wasser bedecken. Etwa zwei Zentimeter sollten frei bleiben, damit die Gläser nicht überkochen. Nach Geschmack Zucker hinzufügen. Gummiring und Deckel auflegen und mit Federklammern verschließen. Beim Einkochen entsteht im Glas ein Vakuum und der Deckel wird auf dem Gummiring festgezogen. Die Klammern werden erst nach dem Abkühlen entfernt. Bei Twist-off-Gläsern erkennt man das Vakuum am eingezogenen Deckel. Beim Öffnen ploppt es.

Die verschiedenen Einkochmethoden haben Vor- und Nachteile. Am einfachsten ist das Einkochen mit einem speziellen Einkochtopf. Mithilfe des dazugehörigen Thermometers kann der Einkochvorgang gut gesteuert und verfolgt werden. In der Anleitung steht genau, welches Produkt wie lange und bei welcher Temperatur eingekocht werden muss.

Auch in einem normalen Kochtopf kann man einkochen. Dazu den Boden des Topfes als Klapperschutz mit einem Küchentuch auslegen. Die Gläser so hineinstellen, dass sie sich nicht berühren. Knapp drei Zentimeter Wasser in den Topf füllen und das Wasser erhitzen. Wenn das Wasser kocht, beginnt die eigentliche Einkochzeit. Die ist vom jeweiligen Obst abhängig. Die Temperaturführung ohne Thermometer ist schwieriger als im Einkochautomaten.

Die vorbereiteten Gläser können auch im Backofen eingekocht werden. Dazu stellt man sie in ein tiefes Blech, das man mit Wasser füllt. Auch hier sollten es zwei bis drei Zentimeter sein. Den Ofen auf 150-160 °C (Umluft) oder 150-180 °C (Ober- und Unterhitze) einstellen. Im Ofen beginnt die Einkochzeit, wenn es in den Gläsern zu perlen beginnt. Das heißt, dass in der Flüssigkeit kleine Luftbläschen aufsteigen.

Beim Einkochen im Backofen ist es relativ schwierig, die richtige Einkochzeit zu finden. Hinweise gibt es auch hier in der Regel in der Betriebsanleitung des Backofens. Die Gläser kühlen im abgeschalteten Ofen ab. Das dauert relativ lange und das Einmachgut gart eventuell länger nach. Beim Einkochen im Backofen werden Einmachgummis relativ schnell spröde. Dann schließen die Gläser eventuell nicht richtig oder sie zerbröseln beim Öffnen.

Wenn beim Lagern ein Glas aufgeht, sollte der Inhalt weggeworfen werden. Dann ist Luft ins Glas gekommen und der Inhalt verdirbt. Verdorbenes Einmachgut erkennt man meist schon am unangenehmen Geruch. Fest verschlossene Gläser sind mindestens bis zur nächsten Saison haltbar.

Informationen über das bewährte und gar nicht schwierige Haltbarmachungsverfahren gibt es beim Bundeszentrum für Ernährung.

Quelle Julia Icking, www.bzfe.de