Prickelnder Herbstgenuss: Früher Saisonstart für Federweißer

Federweißer
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Federweißer gehört zum Herbst wie hausgemachter Zwiebelkuchen und geröstete Maronen. In diesem Jahr hat die Weinlese besonders früh begonnen, meldet das Deutsche Weininstitut (DWI). Das liegt an den außergewöhnlichen Wetterverhältnissen: Eine frühe Blüte im warmen April und ein sonniger Sommer haben die Reife beschleunigt, sodass die Reben in ihrer Entwicklung um drei Wochen voraus sind.

Federweißer ist ein Traubensaft auf dem Weg zum Wein. Er wird nicht speziell hergestellt, sondern ist ein frühes Produkt aus dem Prozess der Weinherstellung. Bei der Gärung wird der natürliche Fruchtzucker der Trauben durch die Weinhefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.

Der Name „Federweißer“ ist auf die Hefen zurückzuführen, die im Glas wie winzige Federchen tanzen. Da er so schön prickelt, wird er auch Rauscher, Brauser oder Sauser genannt. Immer häufiger wird Federweißer nicht nur aus weißen, sondern auch aus roten Trauben hergestellt. Der Rote Rauscher ist etwas herber im Geschmack.

In früheren Zeiten war der Federweißer kaum bekannt, da er nur von den Winzern vor Ort verkauft wurde. Inzwischen finden Verbraucher die Spezialität bundesweit in vielen Supermärkten und im Weinfachhandel. Da die Gärung in der Flasche weitergeht und stetig Kohlensäure entweicht, ist der junge Wein mit einer luftdurchlässigen Kapsel verschlossen und muss aufrechtstehend transportiert werden. Federweißer schmeckt am besten, wenn Süße, Alkohol und Fruchtsäure in einem idealen Gleichgewicht sind. Dann hat er einen Alkoholgehalt von etwa fünf Prozent.

Nach dem Einkauf wird das herbstliche Weingetränk am besten direkt verkostet. Ist der Federweißer gut und süffig, kommt er in den Kühlschrank. Die Kälte verlangsamt den Gärungsprozess und verlängert den Genuss um bis zu zehn Tage. Wenn er noch zu süß schmeckt, wird er für sechs bis acht Stunden bei Zimmertemperatur gelagert, so das DWI.

Über den Handel werden nach der Industrie- und Handelskammer Trier bundesweit etwa elf Millionen Liter Federweißer im Jahr vertrieben. Jede zweite Flasche stammt durchschnittlich von deutschen Winzern.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de