Was tun mit den vielen Zwetschgen im Garten?

Zwetschgen
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Bäuerinnen geben Tipps für die Verwertung der Früchte.

Überall biegen sich zur Zeit Zwetschgen- und Pflaumenbäume unter der Last der blauen Früchte. Jetzt ist Kreativität gefragt, will man die vielen köstlichen Vitaminbomben nicht einfach den Wespen überlassen. Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband helfen mit Tipps und Verarbeitungsideen.

Purer Genuss

Frisch vom Baum sind Zwetschgen und Pflaumen sehr köstlich und aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Fruchtzuckergehaltes zudem verdauungsfördernd. Empfindliche Menschen sollten hier allerdings nicht zu viele Früchte naschen, da sonst Bauchschmerzen und Blähungen drohen können.

An einem kühlen und dunklen Ort halten sich die Früchte drei bis vier Tage.  Frische Zwetschgen sind mit einer weißen Wachsschicht überzogen, die sie vor dem Austrocknen schützt. Deshalb Früchte erst kurz vor dem Verzehr waschen.

Einfrieren

Die schnellste und einfachste Methode, Zwetschgen und Pflaumen für den Winter zu konservieren, ist sie einzufrieren: Dazu entsteinen Sie die Früchte und frieren Sie in einem Gefrierbeutel ein, den Sie zuvor mit einer Angabe zum Inhalt, dem Einfrierdatum und Menge beschriften. Gefrorene Früchte halten circa ein Jahr. Bei großen Mengen an Früchten empfiehlt sich die Anschaffung eines Zwetschgen-Entsteiners.

Trocknen / Dörren

Zwetschgen und Pflaumen können durch Dörren im Backofen haltbar gemacht werden. Dazu die Früchte waschen, entsteinen und einlagig auf mit Backpapier ausgelegte Ofenbleche legen. Bei einer Temperatur von 50 bis 60 °C circa 15 Stunden trocknen. Dabei sollte die Ofentür mit einem Holzlöffel leicht geöffnet gehalten werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Wichtig ist, die Blechpositionen immer wieder zu tauschen. Gedörrte Zwetschgen bzw. Pflaumen sind fertig, wenn sich ihre Oberfläche leicht ledrig und fest anfühlt. Nach dem Abkühlen sind die Früchte in verschließbaren Dosen und Gläsern über Monate haltbar.

Datschi und Co.

Als Kuchenbelag eignen sich Zwetschgen und Pflaumen, für einen Datschi werden traditionell Zwetschgen verwendet. Als Unterlage dient je nach Geschmack ein Hefe- bzw. Mürbteig, auf dem die entsteinten und eingeschnittenen Früchte gedatscht, also flach aufgedrückt, werden. Verfeinert werden Zwetschgen- und Pflaumenkuchen gerne mit Zimt-Streusel.

Kompott und Mus

Zwetschgen-Kompott oder Pflaumenmus sind herrliche Begleiter von Mehlspeisen und herzhaften Wildgerichten oder zum Beispiel auch als „Topping“ auf Joghurt und Quark eine schöne Frühstücksidee. Bei beiden Gerichten ist Sauberkeit und hygienisches Arbeiten der Garant für langen Genuss.

Egal ob Sie, wie beim Kompott gekochte Fruchtstücke oder wie beim Mus gekochte und pürierte Früchte verwenden, sollten die Gläser jeweils heiß gespült und der Inhalt heiß eingefüllt werden.
Als Geschmackszutat eignen sich zum Beispiel Rotwein, Zimt, Nelken, oder auch Orangenschale.

Chutney und Co.

Süße Früchte wie Pflaumen und Zwetschgen passen auch hervorragend zur herzhaften Küche. Verarbeitet mit Ingwer, Curry, Thymian, Zwiebel und Essig sind sie Grundlage vielfältiger Chutneys oder Saucen, die gut zum Beispiel zu Gegrilltem passen. Aber auch in Kombination mit kräftigem Käse sind herzhaft eingemachte Zwetschgen und Pflaumen eine hervorragende Ergänzung.

Gewohntes – einmal anders

Viele herzhafte Gerichte bekommen einen neuen Schwung, werden sie einmal mit den blauen Früchten zubereitet, wie das fruchtige Zwetschgenratatouille von Ernährungsfachfrau Christine Schmidkonz aus der Oberpfalz zeigt.

Wo ist der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen?

Zwetschgen sind die länglich-ovalen Verwandten der eher runden Pflaumen. Im Gegensatz zu den Pflaumen lösen sich Zwetschgen leicht vom Stein und haben ein festes Fruchtfleisch. Sie eigenen sich daher für Obstkuchen, Zwetschgenknödel oder fruchtige Desserts.

Pflaumen haben eine eher weiche Konsistenz und zerkochen schneller beim Erhitzen. Deshalb eigenen sie sich besonders für Mus, Likör oder Konfitüre. Neben ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind Zwetschgen aber auch reich an Vitamin A, B, C und E. Damit unterstützen sie das Immun- und Nervensystem. Aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Fruchtzuckergehaltes wirken Zwetschgen zudem verdauungsfördernd.

Quelle: Bayerischer Bauernverband