Apfelanbau in Deutschland – Kleine Bäume, große Ernte

Apfelanbau
Die Apfelsorte Topaz im biologischen Anbau. Quelle: BLE, Foto: Thomas Stephan

Seit Mitte August läuft in Deutschland die Apfelernte – wegen des sonnigen Wetters der vergangenen Monate rund zwei Wochen früher als üblich. Nach der schlechten Apfelernte 2017 werden dieses Jahr wieder deutlich höhere Erträge erwartet.

Auf rund 34.000 Hektar werden hierzulande Äpfel angebaut. Das entspricht 69 Prozent der Baumobstanbaufläche. Die Hauptapfelsorten im deutschen Anbau sind „Elstar“ mit 17,5 Prozent und die Jonagoldgruppe (wichtigste Sorte „Jonagold“) mit 11,4 Prozent der Apfelanbaufläche, gefolgt von „Braeburn“ (6,8 Prozent) und „Gala“ (5,6 Prozent).

Rund 18 Prozent der Äpfel werden im biologischen Anbau erzeugt. Hier spielen schorfresistente Sorten wie der „Topaz“ eine wichtige Rolle, da keine chemischen Pflanzenschutzmittel angewendet werden dürfen.

Der erwerbsmäßige Obstanbau hat sich seit den 1970er-Jahren stark verändert. Prägten bis dahin großkronige, hochstämmige und damit arbeitsintensive Apfelbäume die Anlagen, findet der Anbau heute ausschließlich auf kleinkronigen Spindeln statt. Auf derselben Fläche stehen dadurch heute 10- bis 20-mal so viele Bäume.

Apfelbäume werden immer kleiner und ertragreicher

Dank intensiver Züchtungsarbeit wurden Apfelbäume in den vergangenen Jahrzehnten immer kleiner, kompakter und ertragreicher. Im heutigen Erwerbsapfelanbau findet man meist nur noch sogenannte Niederstammformen, bei denen die „Baumkrone“, also die kronentragenden Äste, schon in einer Höhe von etwa 40 bis 60 Zentimetern beginnen.

Die Bäume stehen so dicht nebeneinander, dass sie schon nach wenigen Jahren eine lockere Hecke bilden. Das Baumgerüst besteht dabei nur noch aus dem Stamm. Die Seitenachsen sind Fruchttriebe oder Fruchtäste, sodass die Früchte sehr nah am Stamm wachsen. Die Wuchshöhe der Bäume wird begrenzt, damit alle Früchte ohne Leiter von Hand erreicht werden können.

Geerntet wird nach wie vor von Hand

Geerntet werden Tafeläpfel nämlich auch heute noch von Hand. Es ist wichtig, dass sie ohne Beschädigungen oder Druckstellen ins Lager kommen. Auch wenn die Früchte nur leicht verletzt werden, mindert dies die Qualität und die Früchte leiden beim nachfolgenden Sortieren, Verpacken und Transportieren.

Des Weiteren kommt es auch auf den richtigen Reifegrad an. Sind die Früchte zu reif, kann bereits der Fingerdruck beim Pflücken oder das Ausleeren des Pflückbehälters in die Großkiste zu Druckstellen mit braunen Färbungen führen.

Sorgfältig geerntete Äpfel lassen sich aber lange lagern. Deshalb gibt es deutsche Äpfel auch noch bis ins späte Frühjahr zu kaufen.

Verschiedenste Informationen über den Obstanbau in Deutschland stellt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) bereit.

Quelle und Pressekontakt BLE