Bericht zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in Deutschland im Jahr 2017 erschienen

Daten zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in Deutschland werden von den Gesundheits- und Lebensmittelüberwachungsbehörden vor Ort erfasst und über parallele Meldewege (gemäß Infektionsschutzgesetz bzw. AVV Zoonosen Lebensmittelkette) über die Behörden der Länder an das Robert-Koch-Institut (RKI) bzw. an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) übermittelt.

Die übermittelten Daten werden von RKI und BVL zusammengeführt, gemeinsam bewertet und an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) berichtet. Auf Grundlage der gesammelten Daten wird seit 2015 durch RKI und BVL jährlich ein gemeinsamer Bericht publiziert.

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 389 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche an das RKI bzw. an das BVL übermittelt. Mindestens 2.277 Erkrankungen, 412 Hospitalisierungen und 4 Todesfälle standen mit den Ausbrüchen in Zusammenhang.

Nahezu drei Viertel der übermittelten Ausbrüche wurden durch die beiden Krankheitserreger Campylobacter spp. (38 %) und Salmonellen (34 %) verursacht.
Bei 49 Ausbrüchen lagen stichhaltige Indizien aus der Ausbruchsaufklärung vor, so dass diese als Ausbrüche mit hoher Evidenz eingestuft werden konnten.

Campylobacter-Enteritis-Ausbrüche nahmen bei diesen Ausbrüchen mit hoher Evidenz den größten Anteil ein (33 %). Die Campylobacter-Enteritis-Ausbrüche wurden wie im Vorjahr am häufigsten durch den Verzehr von nicht erhitzter Rohmilch verursacht. Bei einem Fünftel der Ausbrüche mit hoher Evidenz wurde die Kategorie „Haushalt“ als Ursprungsort der Kontamination bzw. des Hygienemangels angegeben.

Weitere Informationen:

  • Bundeseinheitliches System zur Erfassung von Daten zu Lebensmitteln, die bei Krankheitsausbrüchen beteiligt sind (BELA)
  • Jahresbericht 2017 (pdf, 1 MB, nicht barrierefrei)

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Quelle: BVL