Pflanzenschutzmittel: Sicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern im Mittelpunkt

Internationales Expertentreffen zu Rückständen in Lebensmitteln erstmals in Berlin.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin ist in diesem Jahr Gastgeber des jährlich stattfindenden Joint FAO/WHO Meetings on Pesticide Residues (JMPR). Dieses gemeinsam von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen errichtete Gremium tagt regelmäßig entweder am Sitz der WHO in Genf oder dem Sitz der FAO in Rom. Es ist das erste Mal, dass ein JMPR bei einer nationalen Bewertungsbehörde abgehalten wird. Die Veranstaltung findet vom 18. bis 27. September 2018 im BfR statt.

Seit mehr als 50 Jahren finden sich etwa 50 Expertinnen und Experten aus allen fünf Kontinenten für insgesamt zwei Wochen zusammen, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Rückständen aus Pflanzenschutzmittelanwendungen in Lebens- und Futtermitteln für Verbraucherinnen und Verbraucher zu bewerten und der Codex-Alimentarius-Kommission Vorschläge für Höchstgehalte zu unterbreiten. Seit mehr als 20 Jahren wirken Experten des BfR sowie seiner Vorgängerorganisationen im JMPR mit und tragen entscheidend dazu bei, die Bewertungen weiterzuentwickeln und international zu harmonisieren. Die Konzepte waren oft auch für europäische Entwicklungen wegweisend.

Ziel der Ausrichtung der diesjährigen Tagung des JMPR in Berlin ist es, internationale wissenschaftliche Beratergremien und nationale Bewertungsbehörden stärker zu vernetzen. Diskutiert wird über die gesundheitliche Risikobewertung und das Festlegen von toxikologischen Grenzwerten wie der erlaubten Tagesdosis (Acceptable Daily Intake, ADI) und der Akuten Referenzdosis (ARfD).

Themen sind außerdem das Ableiten und Bewerten von weltweit gültigen Rückstands-Höchstgehalten für mehr als 30 Wirkstoffe sowie das Angleichen von Bewertungsansätzen zwischen JMPR und dem Gemeinsamen FAO/WHO- Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives, JECFA). Zudem soll das JMPR in das Entwickeln von Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eingebunden werden.

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Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Quelle und Pressekontakt BfR