Protest gegen Qualfleisch auf Dr. Oetkers Tiefkühlpizzen

Mit einem riesigen toten Huhn in einem mehrere Meter großen »Ristorante«-Pizzakarton protestiert die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt am Donnerstag, den 27. September vor der Konzernzentrale von Dr. Oetker in Bielefeld. Damit weist die Tierschutzorganisation auf die tierquälerischen Lebensbedingungen der Masthühner hin, deren Fleisch auf Tiefkühlpizzen des Unternehmens landet.

Die Tiere leiden besonders aufgrund von angezüchtetem »Turbo-Wachstum«, zu wenig Platz, fehlendem Beschäftigungsmaterial sowie qualvollen Betäubungspraktiken und Fehlbetäubungen bei der Schlachtung. Daher verlangt die Albert Schweitzer Stiftung von der Oetker-Gruppe, die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Forderung umzusetzen. Auf diese Mindestkriterien haben sich zahlreiche Tierschutzorganisationen verständigt, um die größten Probleme in der Hühnermast maßgeblich zu verringern. Rund 100 große Unternehmen aus den USA und Europa, darunter Danone, Nestlé und Unilever, haben bereits angekündigt, die geforderten Kriterien umzusetzen.

»Dr. Oetker hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, sich vorerst nicht an einer Umsetzung der Europäischen Masthuhn-Forderung zu beteiligen – das ist sehr enttäuschend«, sagt Nicolas Thun von der Albert Schweitzer Stiftung. »Die gesetzlichen Mindeststandards sind viel zu lasch. Wenn ein Traditionsunternehmen ständig mit Qualität wirbt, muss es sich ernsthaft darum bemühen, das Leid der von ihm genutzten Tiere zu verringern. Sonst wäre wohl eher der Slogan ‘Qual ist das beste Rezept’ passend.« Die Albert Schweitzer Stiftung setzt ihren Protest am Freitag und Samstag ab 11 Uhr in der Bahnhofsstraße, Bielefelds zentraler Einkaufsmeile, fort.

In Deutschland ist Dr. Oetker einer der Marktführer bei Tiefkühlpizzen. Die Albert Schweitzer Stiftung geht davon aus, dass das Bielefelder Unternehmen täglich bis zu zwei Millionen Tiefkühlpizzen produziert. Grob geschätzt dürfte hierfür pro Jahr das Fleisch von mindestens drei Millionen Masthühnern genutzt werden.

Die Veranstaltung im Überblick

Wann: Donnerstag, 27. September 2018, 9:00 bis 17:00 Uhr
Wo: Lutterstraße Ecke Bolbrinkersweg, 33617 Bielefeld
Pressetermine: 9:30 bis 12:30 Uhr sowie nach Vereinbarung
Presse-Ansprechpartner vor Ort: Nicolas Thun, Tel: 01523 4344409

Über die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Förderung der veganen Lebensweise ein. Sie wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen oder das vegane Angebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf, zum Beispiel durch die Vegan Taste Week. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie auf Facebook und Twitter (@SchweitzerTiere).

Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt