Die moderne Gemüseküche bietet aktuell immer häufiger Rezepte mit ungewöhnlichen Pflanzenteilen als Zutat. In Kochbüchern ist von Pesto mit Möhrenkraut oder Salat aus Radieschenblättern zu lesen. Die Idee dahinter: Gemüse restlos zu verwerten und keine wertvollen Teile wegzuwerfen. Das ist jedoch nicht immer zu empfehlen.
Verwendet werden nicht nur das Grün der Gelben Rübe, die Blätter von Kohlrabi, Radieschen und Roter Beete sondern sogar Schalen von Wassermelonen, Bananen und Zwiebeln. Da wir diese Pflanzenteile eigentlich nicht verzehren, sind die genauen Inhaltsstoffe wissenschaftlich kaum untersucht.
Wir wissen derzeit nicht, ob durch den Verzehr kurz- oder langfristig gesundheitliche Risiken ausgehen. Bekannt ist, dass die Blätter der Tomatenpflanze das giftige Solanin enthalten. Langjährige Erfahrungen mit dem Verzehr von Rübenkraut und Co., wie wir sie mit Früchten und Wurzeln der Pflanzen haben, gibt es jedoch nicht.
Ein weiteres Risiko stellt die mögliche Belastung mit Pestiziden dar. Grenzwerte für Spritzmittel gelten nur für Pflanzenteile, die wir üblicherweise verzehren. „Wer Radieschenblätter oder Rübenkraut trotzdem probieren möchte, sollte unbedingt frische, ungespritzte Ware verwenden“, rät Gisela Horlemann, Diplom-Ökotrophologin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB)„ Das ist bei Gemüse aus dem eigenen Garten oder bei Bio-Gemüse der Fall. Außerdem sollte man Blätter und Kraut immer gründlich unter fließendem Wasser waschen – vor allem wenn Sie diese roh verzehren.“
Grundsätzlich ist ein hoher Gemüse-Anteil in der Ernährung sinnvoll. Horlemann empfiehlt auf Herkunft und Jahreszeit zu achten: „Regionale Lebensmittel werden reif geerntet und sind in der Regel weniger schadstoffbelastet. Sie sollten die erste Wahl sein“.
Quelle: Verbraucherservice Bayern