Klimafreundliche Schulküchen: UNO zeichnet Forschungsprojekt aus

Die deutschen Projekte „KEEKS – Klimafreundliche Schulküchen“ und „Aktion Pflanzen-Power“ dürfen sich über eine gemeinsame internationale Würdigung freuen: Das Sekretariat der UN-Klimaschutzkonferenz in New York gab kürzlich die 15 Gewinner seines Klimapreises „Momentum for Change“ bekannt.

Insgesamt waren weltweit mehr als 560 Initiativen für den Preis eingereicht worden. Das Forschungsprojekt KEEKS kommt – gestützt sich auf eigene Messungen und Berechnungen – zu dem Ergebnis: Ein Schulküchenteam, das täglich frisch kocht, kann einen erheblichen Anteil klimarelevanter Emissionen einsparen. Die „Aktion Pflanzen-Power“ wurde von der Ernährungsorganisation „ProVeg“ und einer BKK initiiert.

UN-Gewinnerprojekt: „KEEKS – Klimafreundliche Schulküchen“

Ein engagiertes Schulküchenteam könnte mehr als 40 Prozent Treibhausgase einsparen: Dies zeigen Messungen und Berechnungen in Kölner Ganztagsschulen, in denen täglich frisch gekocht wird. Die Testreihen sind Bestandteil des Forschungsprojekts „KEEKS – Klimafreundliche Schulküchen“, das von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums mit 1,6 Mio. Euro gefördert wird (2016-2019).

Dr. Michael Scharp vom IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin initiierte das Projekt. Vier Forschungseinrichtungen erarbeiteten gemeinsam mit einer NGO und einem Bildungsträger 22 klimafreundlichen Maßnahmen für Schulküchen. Dr. Scharp: „Entscheidend ist: Den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung folgen und nur zwei Mal in der Woche Fleisch auf den Speiseplan setzen. Wer dabei ausschließlich Huhn oder Pute anbietet, ist auf der klimafreundlicheren Seite. Wer vegetarisch etwa mit Hülsenfrüchten kocht, spart noch mehr Treibhausgase.”

Die beteiligten WissenschaftlerInnen raten darüber hinaus, konsequent Speiseabfälle zu vermeiden sowie in moderne Küchentechnik, insbesondere Tiefkühlgeräte, zu investieren.

Außer dem IZT bringen folgende Praxis- und Forschungspartner ihr Know-how in „KEEKS“ ein: ProVeg Deutschland e. V. (Berlin), Netzwerk e. V. – Soziale Dienste und Ökologische Bildung (Köln), IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Wuppertal), Faktor 10 – Institut für nachhaltiges Wirtschaften (Friedberg).

UN-Gewinnerprojekt: „Aktion Pflanzen-Power“ für Ernährungsbildung an Schulen

Je früher gesunde Ernährungs- und Verhaltensweisen erlernt werden, umso höher ist die Chance, dass sie auch nachhaltig beibehalten und umgesetzt werden. Getreu dieser Devise starteten die Ernährungsorganisation ProVeg Deutschland und die Gesundheitskasse BKK ProVita vor zweieinhalb Jahren die „Aktion Pflanzen-Power“.

Im Rahmen der Initiative finden Aktionstage an Schulen statt, um junge Menschen für pflanzliche Ernährung zu begeistern. Mit Vorträgen und Informationsmaterialien werden Hintergründe erklärt, mit bunten Kochworkshops Freude und Spaß an vollwertiger Ernährung vermittelt. Bisher hat die Aktion an 38 Schulen in ganz Deutschland 23.000 Schülerinnen und Schüler erreicht; die nächsten Projekttage stehen bereits an.

Preisverleihung auf Weltklimakonferenz im Dezember 2018

Die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, Patricia Espinosa, charakterisiert Projekte, die mit dem UN-Award „Momentum for Change“ 2018 ausgezeichnet werden, folgendermaßen: „Diese Aktivitäten werfen ein Schlaglicht auf weltweite Klimaschutzaktionen. Sie beweisen, dass Klimaschutz nicht nur möglich ist, sondern auch einen Unterschied macht.“

Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgte am 26. September 2018 in New York. Die beiden deutschen Projekte zur Schulernährung teilen sich einen der 15 Preise: Die beiden Berliner Initiatoren, die Ernährungsorganisation ProVeg und das gemeinnützige IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, hatten der UNO die beiden Vorschläge zum klimafreundlichen Schulessen gemeinsam übermittelt. Die Verleihung findet während der nächsten UN-Klimakonferenz im Dezember 2018 in Katowice (Polen) statt.

Pressekontakte:

Projekt “KEEKS – Klimafreundliche Schulküchen”
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH
Barbara Debus (Pressereferentin)
Tel.: +49 (0)30/803088-45
b.debus@izt.de
Schopenhauerstr. 26, 14129 Berlin
www.izt.de

Projekt „Aktion Pflanzen-Power“
ProVeg
Katleen Haefele (Projektleiterin)
Tel.: +49 (0)30/2902 8253-58
katleen.haefele@proveg.com
Genthiner Straße 48, 10785 Berlin
www.proveg.com/de

IZT- Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung

Das gemeinnützige IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung steht für wissenschaftlich fundierte Zukunfts- und Nachhaltigkeitsforschung. Das Institut ist seit 2013 Konsortialmitglied des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Am IZT arbeiten 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in interdisziplinär zusammengesetzten Projektteams.

Zu den Auftraggebern des IZT zählen u. a. die EU-Kommission, der Deutsche Bundestag, Bundes- und Länderministerien, weitere Bundesinstitutionen, sowie Wirtschafts- und Umweltverbände, Stiftungen und Unternehmen. Das Institut wurde 1981 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.
www.izt.de

ProVeg

ProVeg (ehemals VEBU) ist die weltweit erste international tätige Ernährungsorganisation, die sich für die pflanzliche Lebensweise einsetzt. ProVeg verfolgt das Ziel, den weltweiten Tierkonsum bis 2040 um 50 Prozent zu verringern. ProVeg richtet sich an alle, die an einer pflanzlichen Lebensweise interessiert sind. Mit internationalen Kampagnen und Projekten sowie nützlichen Tipps unterstützt ProVeg bei der Umsetzung einer genussvollen pflanzlichen Ernährung.

ProVeg arbeitet mit den wichtigsten Akteuren und einflussreichsten Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Lebensweise zu beschleunigen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Michael Scharp (Forschungsleiter)
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH
Tel.: +49 (0)30/803088-14
m.scharp@izt.de

Weitere Informationen:

Quelle: Barbara Debus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung