Trinkwasser in der EU: Bessere Qualität, besserer Zugang

Das Parlament hat am 23.10. Regeln unterstützt, um die Qualität und den Zugang zu Trinkwasser für alle Bürger weiter zu verbessern und Plastikabfälle in Form von Wasserflaschen zu reduzieren.

Die meisten Menschen in der EU haben einen guten Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Laut einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (2016) erfüllten mehr als 98,5 Prozent der Tests, die zwischen 2011 und 2013 an Trinkwasserproben durchgeführt wurden, die EU-Standards.

Die EU-Trinkwasserrichtlinie legt Mindestqualitätsstandards für Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinken, Kochen, andere häusliche Zwecke) fest, um uns vor Kontamination zu schützen.

Trinkwasser in der EU

Das Europäische Parlament stimmte nun über eine Aktualisierung der Vorschriften ab, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und das Trinken von Leitungswasser zu fördern. Die Abgeordneten fordern die EU-Länder auf, „den universellen Zugang“ zu sauberem Wasser für alle Bürger zu fördern, insbesondere für schutzbedürftige Gruppen, die keinen oder nur begrenzten Zugang haben.

Das Gesetz zielt darauf ab, die Qualität des Leitungswassers weiter zu verbessern, indem die Höchstwerte für bestimmte Schadstoffe wie Blei (Reduzierung um die Hälfte) oder schädliche Bakterien verschärft werden, und setzt neue Grenzwerte für bestimme hormonwirksame Stoffe (endokrine Disruptoren). Des Weiteren soll der Gehalt an Mikroplastik im Wasser überwacht werden. Die neuen Vorschriften sollen zudem auch die Transparenz erhöhen und dem Verbraucher Informationen zugänglich machen.

Leitungswasser zu trinken ist billig und umweltfreundlich. Die Abgeordneten treten dafür ein, dass frei zugängliche Trinkbrunnen an öffentlichen Plätzen (einschließlich Einkaufszentren, Flughäfen) errichtet und Maßnahmen für die Bereitstellung von Leitungswasser in Restaurants gesetzt werden.

Der EU-Kommission zufolge könnte der Zugang zu Wasser mit besserer Qualität den Verbrauch von Flaschenwasser um 17 Prozent senken. Weniger Flaschenwasser wiederum hilft den Menschen Geld zu sparen und wirkt sich zudem auch positiv auf die Umwelt aus, indem Treibhausgasemissionen und Kunststoffabfälle reduziert werden.

Der Erfolg der Bürgerinitiative „Right2Water“ mit mehr als 1,8 Millionen gesammelten Unterschriften hat gezeigt, wie wichtig den Europäern ihr Trinkwasser ist. Eine öffentliche Konsultation hat ergeben, dass viele Menschen im europäischen Ausland unsicher sind, ob sie Leitungswasser konsumieren sollten, obwohl die Erfüllungsraten in Hinblick auf die Qualität hoch sind. Des Weiteren wünschen sich die Europäer mehr aktuelle Informationen über die Trinkwasserqualität.

Nächste Schritte

Die endgültigen Regeln müssen nun mit dem Rat und der Kommission ausgehandelt werden.

Quelle: Europäisches Parlament