Christstollen: Adventsgebäck mit Geschichte

Christstollen
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Der Advent ist durch viele Traditionen und Bräuche geprägt. Auch der Christstollen gehört für viele in der vorweihnachtlichen Zeit als Gebäck auf den Kaffeetisch. Sein Name soll auf das Christkind zurückzuführen sein; die Form an das in weiße Windeln gewickelte Jesuskind erinnern. Keine Stadt ist so eng mit dem Stollen verbunden wie Dresden.

Im 15. Jahrhundert wird der „Dresdner Christstollen“ das erste Mal urkundlich erwähnt. Zunächst war der Stollen ein bescheidenes Fastengebäck und bestand nur aus Mehl, Wasser und Hefe. Nach einer Legende hat der Papst persönlich im Jahr 1491 mit dem sogenannten Butterbrief das Verbot der gehaltvollen Zutat aufgehoben. Das Adventsgebäck muss hohen Ansprüchen genügen. Das Original darf nur hochwertige Zutaten und keine Margarine, künstliche Konservierungsstoffe und Aromen enthalten.

Wer einen Christstollen selbst zubereiten möchte, muss zwar kein Meisterbäcker sein, aber genügend Zeit einplanen. Am Vortag werden Nüsse, Mandeln, Orangeat und Zitronat klein gehackt und mit Rosinen, Wasser und einem Schuss Rum vermengt. Die Mischung lässt man über Nacht zugedeckt im Kühlschrank ziehen. Aus lauwarmer Milch, Vanillezucker, etwas Mehl und frischer Hefe wird ein Vorteig zubereitet, der an einem warmen Ort gehen darf.

Nun das restliche Mehl und Milch, Butter, Eier und eine Gewürzmischung aus Muskat, Kardamom, Piment und Zimt hinzugeben und ordentlich verkneten. Wenn die eingeweichten Früchte untergehoben sind, braucht der Teig eine weitere Ruhepause. Schließlich wird auf einer bemehlten Arbeitsfläche ein Laib geformt und die eine Teighälfte auf die andere gelegt, damit die typische Stollenform entsteht.

Nach erneutem Gehen kommt das Gebäck in den auf 210 Grad vorgeheizten Ofen. Nach zehn Minuten auf 180 Grad reduzieren und weitere 30 bis 40 Minuten backen. Sobald der Stollen aus dem Ofen kommt, wird er rundum mit zerlassener Butter eingepinselt und nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäubt. So trocknet der Stollen nicht so schnell aus.

Das volle Aroma erreicht das Gebäck erst nach mindestens einer Woche Reifezeit. Stollen bleibt saftiger, wenn man ihn in der Mitte anschneidet und wieder zusammenschiebt. An einem kühlen, dunklen Ort ist das Adventsgebäck, eingewickelt in ein Leinentuch, die gesamte Weihnachtszeit haltbar.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de