Deutschlands größte Gesundheitsstudie NAKO geht in Niedersachsen in die zweite Runde

10.000 Teilnehmer wurden in Hannover umfassend untersucht.

NAKO Gesundheitsstudie
Patienten-Untersuchung bei der NAKO Gesundheitsstudie © Photo Professional/Frank Bierstedt

Als eines der ersten NAKO-Studienzentren hat der Standort Hannover die erste große Hürde in diesem Langzeitprojekt gemeistert. Rund 180.000 Probanden sind bislang bundesweit untersucht worden, 10.000 davon im Studienzentrum Hannover.

Die 2014 gestartete NAKO untersucht in 18 Studienzentren in Deutschland insgesamt 200.000 Bürger im Alter zwischen 20 und 69 Jahren in Bezug auf ihre Gesundheit. Koordiniert wird der Studienstandort Hannover von der Abteilung Epidemiologie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Gérard Krause. Medizinisches Fachpersonal führt dort unter ärztlicher Leitung von Dr. Yvonne Kemmling die Untersuchung und Befragung der Studienteilnehmer durch.

Ziel der Gesundheitsstudie ist es, Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung der typischen Volkskrankheiten wie Krebs, Demenz, Diabetes und anderen zu verbessern. Um die Zusammenhänge zwischen der Entstehung dieser Krankheiten und des Lebensstils der Betroffenen besser zu verstehen, werden neben medizinischen Untersuchungen auch umfangreiche Befragungen zu den Lebensgewohnheiten durchgeführt.

„Eine so große Studie kann nur funktionieren, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Vertrauen in die Einrichtung und in die moderne Gesundheitsforschung haben. Daher danke ich allen, die bei dieser Studie bisher mitgemacht haben und so maßgeblich zum Erfolg des Projekts in Hannover beitragen“, sagt Yvonne Kemmling.

Neben den allgemeinen Untersuchungsschwerpunkten der NAKO liegt eine Priorität des Studienzentrums Hannover auf der Erforschung von Infektionskrankheiten und Störungen des Immunsystems. Im Rahmen einer Ergänzungsstudie zur NAKO werden akute Infektionen per App beziehungsweise Webanwendung erfasst. Ziel ist es, neue Risikofaktoren für die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten zu erforschen und herauszufinden, ob akute Infektionen später vermehrt zu Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Die zweite Untersuchungswelle startet in Kürze. Alle NAKO-Teilnehmer, die in Hannover an der Erstuntersuchung teilgenommen haben, werden in den kommenden Monaten eine Einladung zur Folgeuntersuchung erhalten. „Die derzeit laufende Auswertung der Studiendaten der ersten 100.000 Probanden wird bereits erste Zwischenergebnisse erbringen. Nur durch eine langfristige Beobachtung des Gesundheitszustandes können die Ursachen der typischen Volkskrankheiten besser verstanden werden“, sagt Gérard Krause.

„Deshalb freuen wir uns, unseren 10.000 Probanden in regelmäßigen Abständen Folgeuntersuchungen und Befragungen anbieten zu können. Die von uns speziell entwickelte Smartphone-App ist ein zusätzliches Angebot, mit der Probanden mit wenig Aufwand insbesondere zur Erforschung häufiger Infektionskrankheiten beitragen können.“

Die Studienleiter bedanken sich für die professionelle Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten der Region Hannover sowie bei den örtlichen Verantwortlichen der Stadt und des Landes und allen Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter für die Dauer der Untersuchung freistellen. Nur durch die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten kann dieses Projekt so erfolgreich in Hannover durchgeführt werden. Sobald die ersten Ergebnisse vorliegen, wird sichtbar werden, wie wichtig dieser Beitrag für die Gesundheitsforschung in Deutschland war und zukünftig sein wird.

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. Das HZI ist Mitglied im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). http://www.helmholtz-hzi.de

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Dr. Andreas Fischer, Wissenschaftsredakteur
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Quelle: Susanne Thiele Presse und Kommunikation
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung