Klöckner hält digitalen Durchbruch in der Infrastruktur auf dem Land für wichtiger als in der Stadt

Klausurtagung des Bundeskabinetts zum Thema Digitalisierung.

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner wird an der zweitägigen Klausur des Bundeskabinetts, am 14. November und 15. November, zum Thema Digitalisierung in Potsdam teilnehmen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner:

„An vielen Orten in ländlichen Regionen ist die Landwirtschaft maßgeblicher Treiber der Digitalisierung. Es sind die Landwirte, die vor Ort die Initiative ergreifen und Fortschritt einfordern. Unsere Ernährungs-, Forst- und Landwirtschaft ist längst hochmodern und digital: Im Stall werden der Gesundheitszustand und die Milchqualität der Kühe digital überwacht und dem Landwirt aufs Handy geschickt. Das ist gut für die Tiere und gut für die Lebensmittelqualität. Drohnen fliegen über Maisfelder und werfen Larven von Schlupfwespen ab, damit sie Insekten vernichten.

Mehr noch: mein Ministerium fördert die Digitalisierung auch im Weinbau, zum Beispiel mit einem Steillagenvollernter, der die Trauben nach der Lese trennt und sortiert. Autonomes Fahren, das im allgemeinen Straßenverkehr noch in den Kinderschuhen steckt, ist in der Landwirtschaft bereits Alltag. Traktoren fahren per Satellitennavigation über Felder, ohne dass der Landwirt mit der Hand steuert. Dadurch wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln präzise eingesetzt und passgenau dosiert.

Pflanzenschutzmittel sind aber auch ein gutes Beispiel für Zielkonflikte: Umwelt,- Klima- und Pflanzenschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Biodiversität müssen vereint werden. Gerade in der Landwirtschaft bietet die Digitalisierung Lösungsansätze für große Herausforderung. Sie bietet die Chance, Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe nachhaltiger und transparenter zu erzeugen. Sie bietet die Chance, die grünen Berufe attraktiver zu machen. Sie bietet die Chance, schonender und effizienter mit begrenzten Ressourcen wie Wasser und Boden umzugehen. Dünger und Pflanzenschutzmittel durch Präzisionslandwirtschaft genauer, sparsamer einzusetzen.

Um Vorteile für die Gesellschaft besser nutzen zu können und damit dem öffentlichen Auftrag zu entsprechen, die Rahmenbedingungen des „Digital Farming“ mitzugestalten, verstärke ich das Engagement meines Ministeriums in diesem Bereich. Mit dem Bundesprogramm Digitalisierung in der Landwirtschaft sind bis zum Jahr 2022 hierfür insgesamt 70 Millionen Euro eingeplant.“

Hintergrund

Als ein wichtiger Baustein sollen Experimentierfelder in der Landwirtschaft im gesamten Bundesgebiet aufgebaut und betrieben werden, die untereinander koordiniert und vernetzt agieren. Dies sind digitale Testfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben und deren Umfeld, um herauszufinden, wie Digitalisierung vor Ort ganz konkret funktionieren kann.

Dabei soll untersucht werden, wie digitale Techniken optimal zum Schutz der Umwelt, des Tierwohls, der Biodiversität und der Arbeitserleichterung eingesetzt werden können. Diese Informationen sollen den Landwirten regelmäßig zur Verfügung gestellt werden, damit sie fachlich fundiert entscheiden können, welche Technologie für Ihren Betrieb geeignet ist und welche nicht. Bis 9. November konnten Projektskizzen eingereicht werden, um sich für eines dieser Experimentierfelder zu bewerben.

Pressekontakt:
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Quelle: BMEL