Gentechnik und Saatgut – Ergebnisse der Überwachung durch die Bundesländer im Analysejahr 2018

Im Analysejahr 2018 (01.10.2017 – 30.09.2018) haben die amtlichen Untersuchungsstellen der Bundesländer nach Angaben der LAG (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik) insgesamt 839 Saatgut-Untersuchungen von 10 verschiedenen Kulturpflanzenarten durchgeführt. Mais und Raps (Winter- und Sommerraps) nahmen hierbei einen Anteil von 61 Prozent bzw. 30 Prozent ein (Abb. 1).

Im Analysejahr 2018 gab es unter allen untersuchten Saatgutpartien zwei Positivfunde, beide im Spurenbereich. Der Anteil GVO-positiver Proben bei Mais hat seit 2011 kontinuierlich abgenommen. Nachdem im Jahr 2017 in keiner Maissaatgutpartie GVO-Anteile gefunden worden waren, wurde in diesem Jahr wieder eine GVO-positive Maissaatgutprobe identifiziert (Abb. 2).

Außerdem wurden, wie im Vorjahr, auch wieder sehr geringe GVO-Beimischungen in einer Sojasaatgutpartie nachgewiesen (Abb. 2). Bei Kontrollen von Rapssaatgut wurden seit sechs Jahren keine Spuren von GVO mehr nachgewiesen (Abb. 2). Wie in den vergangenen zwei Jahren wurde auch dieses Jahr wieder, jedoch mit einer kleineren Probenzahl, Luzerne-Saatgut kontrolliert, wobei erneut keine GVO-Anteile nachgewiesen wurden.

Hintergrund

Die Saatgutüberwachung in Deutschland liegt in der Zuständigkeit der Bundesländer. Die Ergebnisse der amtlichen Untersuchungen von Saatgut werden regelmäßig von den Bundesländern im Internet unter www.lag-gentechnik.de/saatgut.html veröffentlicht. Die Probenahmen und Analysen erfolgen in der Regel zeitlich so abgestimmt, dass im Fall eines GVO-Nachweises das betroffene Saatgut rechtzeitig eingezogen werden kann und es nicht zur Aussaat gelangt.

Beprobt werden inländisch erzeugte Saatgutpartien und auf dem Markt befindliches Saatgut, sowie importiertes Saatgut. Mindestens 10 Prozent der in Deutschland zur Anerkennung vorgestellten Saatgutpartien sollen untersucht werden. Alle Analysen erfolgen mit standardisierten Methoden für die Probenahme und den Nachweis von GVO in Saatgut, die vom BVL in der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren nach §28b des Gentechnikgesetzes veröffentlicht werden.

In der EU gibt es aktuell nur Sorten einer einzigen zum Anbau zugelassenen Pflanzenlinie, den Maiszünsler-resistenten Mais MON810, für den jedoch in Deutschland seit 2009 ein nationales Anbauverbot gilt. Nach Inkrafttreten der Richtlinie (EU) 2015/412 vom 11. März 2015 hat Deutschland für MON810 und weitere aktuell zur Entscheidung über den Anbau in der EU anstehende gentechnisch veränderte Pflanzen die sogenannte „opt-out“ Möglichkeit genutzt. Demnach wird Deutschland, wie weitere EU-Mitgliedstaaten auch, von einer Anbaugenehmigung für Produktionszwecke dieser GVO ausgenommen.

Untersuchungen der Bundesländer im Analysejahr 2018

Gentechnik und Saatgut
Abbildung 1: Im Analysejahr 2018 (01.10.2017 – 30.09.2018) wurden insgesamt 839 Saatgutuntersuchungen auf GVO-Anteile von den Bundesländern durchgeführt. Mais und Raps (Winter- und Sommerraps) nahmen einen Anteil von 61 % bzw. 30 % ein.
© https://www.blag-gentechnik.de/Saatgut.html
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Abbildung 2: Ergebnisse der Saatgutuntersuchungen durch die Bundesländer für Mais und Raps (2009 – 2018) sowie Soja (2011 – 2018). Die Angaben beziehen sich auf das jeweilige Analysejahr (01.10. – 30.09.)
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Quelle: BVL