Wie Sie Ihre Speisen mit dem richtigen Tropfen krönen

Wein
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Wenn Essen mehr ist, als reine Nahrungsaufnahme, sprechen wir vom Speisen. Zur Steigerung und Krönung des Genusses gehört ein guter Wein. Man muss nicht gleich ein jahrelang ausgebildeter Wein-Sommelier sein, um für sich selbst den richtigen Tischwein, Tafelwein oder Dessertwein zu finden. Viel mehr gilt für alle Liebhaber des guten Tropfens eine wichtige Grundregel: Probieren!

So, wie man tanzen nur durchs Tanzen lernt, findet man auch den perfekten Wein nur durchs Probieren. Finden Sie Ihren Lieblingswein einfach selbst heraus! Sie sind der Genießer! Im folgenden Überblick erhalten Sie einige wenige Anhaltspunkte von Weinliebhabern, um sich mit Sicherheit und Begeisterung auf eine kulinarische Entdeckungstour zu Ihrem Lieblings-Speisewein zu machen.

Der richtige Wein zur richtigen (Jahres)Zeit

Ist es um diese Jahreszeit draußen kalt und unwirtlich, kann es in der Wohnung besonders gemütlich werden. Zum Wohlsein gehört ein gutes gemeinsames Essen. Viele Menschen lieben in der Herbst- und Winterzeit besonders schwere, fleischhaltige Gerichte, wie Rollbraten, Wild, Knödel, Rotkohl und die dazu üblichen schweren Soßen. Um diesen Genuss abzurunden, empfehlen erfahrene Weintrinker in der Regel Rotwein. Dabei gilt die Regel „schwere Weine zu schweren Gerichten“.

Essen und Wein sollten „auf gleicher Stilhöhe“ liegen, damit sie sich geschmacklich ergänzen. Hierbei geht es um die Harmonie zwischen dem Essen und dem Wein auf der Zunge und im Magen. Rotwein fördert den Geschmack von Wild, wie Rehrahmgoulasch, Wildschwein oder Hirschbraten. Aufgrund des typischen Eigengeschmacks des Wildgerichts sind der bekömmliche rote Dornfelder, eine „frühreifende Rebsorte“, oder samtig-weiche Spätburgunder bestens geeignet. Mit diesen kräfig-süßen Rotweinen werden die aromatischen Soßen, wie die Burgundersoße, eingekocht. Weinexperten empfehlen heutzutage gerade beim Kochen ausschließlich diejenigen Weine zu verwenden, die auch am Tisch verkostet werden. Kein Billig-Wein beim Kochen!

Auch in der Kombination zum Käse schmecken kräftige, vollmundige Rotweine, wie z.B. Trollinger, aus dem Hauptanbaugebiet Baden-Württemberg, oder Merlot & Cabernet Cuvée hervorragend. Diese Tropfen heben den würzig-salzigen Geschmack des Käses, der damit erst zum vollkommenen Erlebnis für den Gaumen wird. Doch mittlerweile werden auch leichte Weißweine, wie ein fruchtig-frischer Kabinett oder eine Spätlese zu Käse getrunken.

Helle Weine zu leichteren Gerichten

In der Grillsaison oder auf Sommerpartys zu Hähnchen, Spießen, Würstchen oder Grillgemüse geht es darum, den Durst zu stillen. Deshalb stehen hier spritzig-perlige Weißweine oder ein fruchtiger Roséwein im Vordergrund. Helles Geflügel und leichte Weißweine, wie z.B. ein trockener Riesling Spätlese aus Baden oder ein Silvaner gehören zusammen. Dies gilt auch für Fischgerichte, wie Forelle, Lachs oder Garnelen. Fisch und Roséwein sind ein perfektes Paar für den Gaumen.

Auch Chardonnay oder Gewürztraminer – benannt nach seiner Heimat Tramin in Südtirol – schmiegen sich angenehm herb an Fisch und Geflügel an, ohne deren Eigengeschmack zu überdecken. Hierzu passen ganz klassisch auf jeden Fall ein feiner Müller-Thurgau und Grauer Burgunder aufgrund ihrer zartfruchtigen Note. Dies gilt auch für Salate mit süß-saurer Vinaigrette oder mediterrane Gerichte mit Tomaten und Paprika. Zu italienischen Spezialitäten wie Pasta, Pizza oder Bruschetta-Brot und französischen Baguettes können Rot- und Weißweine gleichermaßen getrunken werden.

Die klassischen Empfehlungen Spaghetti und Rotwein gelten mittlerweile als überholt. Es geht nicht um die Farbe des Weines, sondern um die Harmonie: Je süßer und fruchtiger die Tomatensoße, desto fruchtiger sollte der Wein sein.

Süßes mit Süßem genießen

Riesling Spätlese, Müller-Thurgau, Grüner und Weißer Burgunder sowie Chardonnay eignen sich zu jedem Dessert, vom einfachen Erdbeer-Sahnejoghurt über einen leckeren Schoko-Pudding bis zu Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne. Süßes muss mit süßen, fruchtigen Weinen kombiniert werden. Auch bei einem Stück Donauwelle, Schwarzwälder Kirschtorte oder einem einfachen knusprigen Marmorkuchen sind die bisher genannten Weißweine, Rotweine oder Roséweine geschmacklich-genussvoller Begleiter. Denn diese edlen Tröpfchen verwandeln jeden Nachtisch zu einem süßen Gesamterlebnis.

Zum absoluten Gipfel des Genusses führt das edelste aller Weingetränke: Der Eiswein. Die Trauben werden bei Minus-Temperaturen geerntet und gefroren eingelagert. Aus diesem besonderen Kelter-Verfahren wird der edelsüße Eiswein gewonnen. Er eignet sich praktisch zu jeder Süßspeise, insbesondere jedoch zu Obstkuchen, Torten, Cremés, Eis oder Sorbet. Und falls es einmal keinen Nachtisch geben sollte: Der Eiswein wie auch viele andere Weine sind selbst schon ein Dessert.