Deutschland, wie es isst – Ernährungsreport 2019 des BMEL

Ernährungsreport 2019

Zahlen, Daten und Fakten sind eine wichtige Grundlage für die politische Arbeit. Gerade bei der Ernährung, in der es so sehr um persönliche Geschmäcker und Vorlieben geht, ist es deshalb wichtig, eine gute Datengrundlage zu haben, eine Grundlage ist der vierte „BMEL-Ernährungsreport 2019, Deutschland, wie es isst“. Die repräsentative forsa-Umfrage zeigt aktuelle Essgewohnheiten, -wünsche und -trends in Deutschland.

Klöckner zum Ernährungsreport 2019: „Verbraucher wollen differenzierte Information und Orientierung. Sie achten auf bewusste und gesunde Ernährung, die schmecken muss.“

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat heute in Berlin den Ernährungsreport 2019 vorgestellt. Mit dieser jährlichen, repräsentativen Umfrage unter 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern werden Vorlieben, Ess- und Einkaufsgewohnheiten erfragt.
„Der Report liefert eine gute und wichtige Datengrundlage. Er zeigt auf, was bei uns auf den Tisch kommt, was den Bürgerinnen und Bürgern bei Lebensmitteln und Ernährung wichtig ist, wie sich Prioritäten im Laufe der Zeit gegebenenfalls ändern, welche Rolle Preise und Kalorien spielen. Die Haupterkenntnis: Lecker und gesund soll es sein. Neun von zehn Verbrauchern ist gesundes Essen wichtig. Und so gut wie allen – 99 Prozent – muss das Essen schmecken.“

Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass sich eine große Mehrheit immer bewusster ernährt: „71 Prozent ist es wichtig, dass Fertigprodukte weniger Zucker enthalten, 68 Prozent wollen weniger ungesunde Transfette und 38 Prozent weniger Salz. Über allem steht aber der Geschmack, als Staat sollten wir daher auch keine Produktrezepte vorschreiben, die im Alltag zu Ladenhütern werden.

Insofern sind die genannten Zahlen eine Bestätigung, dass wir hinsichtlich unseres grundsätzlichen Ansatzes und der bereits ergriffenen Maßnahmen im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz den richtigen Weg eingeschlagen haben. Gerade der Aspekt der Innovation ist für die Verbraucher dabei wesentlich, durch starre Vorgaben würde diese gebremst werden. Konkret wollen nur sieben Prozent, dass die erwähnte Zuckerreduzierung durch künstliche Süßstoffe ausgeglichen wird. Mein Ministerium fördert deshalb ein Projekt, das aus der Zuckerrübe kalorienarmen Zucker gewinnt.“

Julia Klöckner weiter: „Der Ernährungsreport unterstützt auch unser Vorhaben, ein staatliches Tierwohlkennzeichen einzuführen, das über ein reines Haltungskennzeichen hinausgeht. 81 Prozent der Befragten befürworten ein offizielles Siegel, das sicherstellt, dass Nutztiere besser gehalten werden als gesetzlich vorgeschrieben ist. Deutlich gestiegen im Vergleich zum Vorjahr ist zudem die Zahl der Befragten, die es wichtig oder sehr wichtig finden, Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen vorzufinden. Den Verbrauchern geht es also um transparente und differenzierte Informationen, nicht nur um eine grafische Simplifizierung.

Zugenommen – das zeigen die Zahlen – hat die Außer-Haus-Verpflegung, die wir des-halb bereits stärker in den Blick genommen haben. Das gilt für Kantinen und insbesondere die Verpflegung in den Schulen. Zur Verbreitung der Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für leckeres und gesundes Essen trägt mein Ministerium mit dem Ausbau und der Stärkung der Schulvernetzungsstellen bei. Damit entsprechen wir dem Anliegen von 95 Prozent der Befragten, dass Kinder die Grundlagen der gesunden Ernährung schon in der Schule lernen sollten.

Schließlich bekräftigt der Report unsere Maßnahmen zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung. 84 Prozent sehen die Reduzierung des Lebensmittelabfalls als einen geeigneten Weg an, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. 44 Prozent sprechen sich in diesem Zusammenhang zudem für eine Steigerung der Produktivität der Landwirtschaft aus. Das verdeutlicht, dass die Bevölkerung für diesen Zielkonflikt ein immer stärkeres Bewusstsein entwickelt.“

Die wesentlichen Erkenntnisse des Ernährungsreports 2019

  • Für 99 Prozent der Befragten kommt es beim Essen auf den Geschmack an.
  • 91 Prozent der Befragten ist gesundes Essen wichtig: 71 Prozent essen täglich Obst und Gemüse, 64 Prozent nehmen täglich Milchprodukte zu sich, Fleisch- und Wurstwaren kommen bei 28 Prozent jeden Tag auf den Tisch, 6 Prozent der Befragten ernähren sich vegan oder vegetarisch.
  • Wir essen und kaufen immer bewusster. Mehr als die Hälfte der Verbraucher achtet beim Einkauf auf Zuckermenge und Fettanteil.
  • 84 Prozent der Befragten sind daher dafür, Fertigprodukten weniger Zucker zu-zusetzen – auch wenn sie dann nicht so süß schmecken.
  • Den Befragten ist es sehr wichtig, dass verarbeitete Lebensmittel wenig Zucker und wenig ungesunde Transfette enthalten. Das sagen 71 bzw. 68 Prozent der Befragten.
  • 86 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei den freiwilligen Angaben auf Verpackungen die Angaben zur artgerechten Tierhaltung interessieren.
  • 81 Prozent der Befragten wünschen sich ein staatliches Tierwohlkennzeichen.
  • 84 Prozent der Befragten sehen die Verringerung der Lebensmittelverschwendung als eine geeignete Maßnahme, um eine ausreichende Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen.
  • 48 Prozent präferieren eine einfache Zubereitung, 36 Prozent achten auf die Kalorien, für 32 Prozent ist der Preis am wichtigsten.

Hintergrund

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Oktober und November 2018 rund 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt – die 4. Untersuchung seit 2015. Die wichtigsten Ergebnisse über Deutschland, wie es isst, sind im Ernährungsreport 2019 zusammengefasst.

Download:
Deutschland, wie es isst – Der BMEL-Ernährungsreport 2019 (PDF, 697 KB, barrierefrei)

Quelle: BMEL

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