Wussten Sie schon, warum sich Kakaopulver so widerspenstig in Milch löst?

Kakaopulver
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Lösliche, kakaohaltige Getränkepulver sind manchmal wahre Zuckerbomben. Wer selbst entscheiden will, wie viel Zucker der flüssige Schokoladengenuss enthält, macht sich einfach seine eigene Mischung. Echtes Kakaopulver findet man meist in der Abteilung „Backzutaten“.

Kakaopulver, Milch und etwas Zucker nach Bedarf – so kurz ist die Zutatenliste für den selbst hergestellten Kakao-Spaß. Doch wenn man die drei Zutaten einfach nur schnell zusammenrührt, folgt auf die helle Vorfreude schnell Ernüchterung: Das Kakaopulver steigt nach oben und bildet auf der Milch eine zusammenhängende, trockene Pulverschicht. Dazwischen gibt es ein paar dickere Kakaopulverkügelchen. Emsiges Rühren und mühsames Zerdrücken der Klümpchen hilft nicht: Sie werden allenfalls kleiner, die Pulveroberfläche aber bleibt – oder verklumpt selbst. Lecker ist anders.

Warum ist das so? Kakaopulver ist hydrophob, das heißt fettliebend. Es löst sich schlecht in wässrigen Flüssigkeiten. Dazu gehört auch Milch, trotz ihres Fettgehaltes von rund 3,5 Prozent. Gießt man Milch auf den Kakao, dann klumpen die Teilchen zusammen und schließen dabei viele winzig kleine Luftbläschen ein. Die steigen auf und bilden eine Art Deckel auf der Milch. Der lässt sich auch durch Rühren kaum zerstören.

Zum klümpchenfreien Kakaogenuss führt ein kleiner Umweg: Zuerst das Kakaopulver mit ganz wenig Milch anrühren. Zwar bilden sich auch dann im ersten Moment unzählige Klümpchen, sie lassen sich aber im Milch-Kakaobrei durch Rühren leicht zerkleinern. Denn hier wirken vergleichsweise starke Schwerkräfte. So verteilen sich die Kakaopulverteilchen besser in der Milch. Schnell bildet sich eine dickflüssige, glatte Suspension. So nennt man gleichmäßig verteilte, frei schwebende feste Teilchen in einer Flüssigkeit. Die Kakaopulver-Milch-Suspension lässt sich dann wunderbar in heißer oder warmer Milch aufgießen. Zucker dazu, fertig ist der Kakaogenuss.

Der Trick funktioniert übrigens genauso bei anderen nicht wasserlöslichen Pulvern wie Mehl oder Stärke, die in großen Mengen Flüssigkeit suspendiert – also verteilt werden – sollen. Wer Soßen andicken möchte: Einfach vorher mit wenig Flüssigkeiten anrühren.

Quelle: Dr. Christina Rempe, BZfE