EU-Agrarsubventionen schaden Umwelt und Klima

EU-Agrarsubventionen
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Greenpeace-Report belegt Folgen der ungesteuerten Subventionen.

Rund 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in der EU werden genutzt, um Tiere zur Produktion von Fleisch und Milch mit Futter zu versorgen. Betriebe, die diese insgesamt 125 Mio. Hektar bewirtschaften, werden derzeit mit rund 30 Mrd. Euro jährlich direkt subventioniert.

Das belegt der heute veröffentlichte Greenpeace-Report „Feeding the Problem“ zur Wirkung der Gemeinsamen Agrarpolitik in der Europäischen Union.

So subventioniert die EU mit jedem fünften Euro ihres Gesamtbudgets die Produktion von Viehfutter ­– unabhängig davon, ob der Anbau klimafreundlich oder klimaschädlich ist. „Mit solchen Gießkannen-Subventionen verschenkt die EU enormen Gestaltungsspielraum“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken. „Die Agrarförderung muss konsequent so gestaltet werden, dass Landwirte Umweltschäden vermeiden und das Klima schonen. Nur dann wird die EU ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Landwirtschaft gerecht.“ (Der Report online: https://act.gp/2UR8Gth)

In den kommenden Wochen bearbeitet das EU-Parlament den Vorschlag der EU-Kommission zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). „Die deutschen EU-Parlamentarier müssen sich dafür einsetzen, dass zukunftsträchtige, umwelt- und klimaschonende Anbaumethoden wie der Ökolandbau wirksam gefördert werden“, so van Aken. „Und statt weiter darauf zu beharren, dass die größten Betriebe die höchsten Subventionen einstreichen, sollte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner endlich umsteuern.“

Mit gut 3,5 Mrd. Euro fließen auch in Deutschland rund 70 Prozent der EU-Subventionen an Betriebe, die Viehfutter produzieren.  Zudem lässt die Agrarförderung, die sich vor allem an der bewirtschafteten Fläche orientiert, kleinere Höfe verschwinden; immer mehr Fleisch stammt aus immer größeren Betrieben. Die Produzenten von Schweinefleisch mit mehr als 500.000 Euro Jahresumsatz haben hierzulande ihren Marktanteil zwischen 2004 und 2016 auf 52 Prozent fast verdoppelt.

Ausstoß der Treibhausgase aus EU-Landwirtschaft kann um 40 Prozent sinken

Die Landwirtschaft spielt beim Kampf gegen die Erderhitzung eine Schlüsselrolle. Aktuelle Studien zeigen, dass der Ausstoß von Klimagasen aus der Landwirtschaft in der EU um bis zu 40 Prozent sinken kann, wenn der Verbrauch von Fleisch, Milchprodukten und Eiern halbiert wird. Nitrate aus der Gülle gefährden bereits die Trinkwasserversorgung von rund 18 Millionen EU-Bürgern.

Quelle und Pressekontakt Greenpeace