Glatt Ingenieurtechnik: Vorreiter im Osten und bei der Spitzenforschung

Weimar, Februar 2019: Der Spezialist für Anlagenbau und Prozessentwicklung Glatt Ingenieurtechnik aus Weimar wurde vom ostdeutschen Wirtschaftsmagazin WIRTSCHAFT + MARKT unter die Top 150 der Innovationsführer in den neuen Bundesländern gewählt. Das für seine Wirbelschichttechnologie bekannte Unternehmen ist zudem ein gefragter Technologiepartner für kundenspezifische Verfahren und Produkte, wie zum Beispiel bei der Entwicklung von Hochleistungspulvern für den 3D-Druck, Batteriewerkstoffe und Medizintechnik.

Weltweit gefragt und in der Wissenschaft bestens vernetzt: Die Wirtschaftsministerien, Landesfördergesellschaften und Investitionsbanken der östlichen Bundesländer und Berlins haben Glatt als einen Leuchtturm unter den Maschinenbauern im Osten nominiert. Die Jury der Redaktion hat den Anlagenbauer in die Liste der innovativsten Firmen gewählt. Glatt plant und realisiert Anlagen und ganze Produktionsstätten für die Lebensmittel-, Tierfutter- und Feinchemie-Industrie sowie den Biotech-Sektor. Die technologische Expertise wird auch in der Spitzenforschung geschätzt, wie der Überblick über die aktuellen Forschungsprojekte zeigt, an denen Glatt beteiligt ist.

Wie lässt sich Sauerstoff für mobile Patientengeräte oder industrielle Anwendungen mit geringerem Energieaufwand generieren wie bisher? Mit dieser Frage beschäftigt sich das im Dezember 2018 angelaufene Projekt SaMBA, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird und auf drei Jahre angelegt ist. Ziel ist es, ein Herstellungsverfahren für hochpermeable Sauerstoff-Membranen zu entwickeln und eine Anschlusslösung zu finden, mit der sich diese mit Sauerstoff-Generatoren verbinden lassen. Glatt erzeugt dabei die für die Membranherstellung erforderlichen Pulverrohstoffe mit exakt einstellbarer Partikelmorphologie.

Wie können innovative Produktformen aussehen? Wie können Nahrungsergänzungsmittel in Pulver- oder Granulatform, als Kapsel oder Tablette ihre optimale Wirkung erzielen? Daran arbeiten die Forscher bei Glatt – stets mit dem Fokus auf anwendungsbereite und industriell umsetzbare Lösungen. Im Verbundprojekt ASTEROID-WS beispielsweise evaluieren sie die mess- und regelungstechnischen Voraussetzungen für automatisch steuerbare Granulationsprozesse. Granulate mit neuartigen Eigenschaften in verbesserter sowie extrem gleichbleibender Granulatqualität sollen so erzeugt werden können. Das bis März 2020 laufende Projekt wird vom Freistaat Thüringen gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen von EFRE kofinanziert.

Im wörtlichen Sinne weltbewegend können auch die Ergebnisse zweier Batterieforschungsprojekte ausfallen, in die Glatt eingebunden ist. Die Partner des EMBATT2.0-Konsoritums entwickeln stapelbare Bipolarbatterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Als Spezialist für Partikeldesign konzentriert sich Glatt hierbei auf die Entwicklung von prozesstechnischen Lösungen zur Herstellung von Aktivmaterialien. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und soll bis 2019 Fragestellungen zu neuartigen Materialien und effektiven Herstellungsverfahren beantworten.

Im Verbundprojekt ARTEMYS befassen sich die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit Fertigungstechnologien für Materialien, die in Festkörperbatterien eingesetzt werden sollen. Hier ist die Expertise des Anlagenbauers aus Weimar in den Bereichen Hochtemperatur-Prozesstechnik gefragt, unter anderem mithilfe des Pulversyntheseverfahren APPtec®. Unterstützt wird das Verbundprojekt ebenfalls vom BMBF.

Werden 3D-Drucker zukünftig auch komplexe Bauteile wie zum Beispiel ein Armaturenbrett herstellen, ohne dass der Mensch aufwendig nacharbeiten muss?

An entsprechenden addidiven Fertigungsverfahren arbeiten die Projektpartner in dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt „HyAdd3D“ (Hybride additive Multimaterialbearbeitung). Die benötigten Modellsubstanzen erzeugt Glatt im Hochtemperaturreaktor in seinem Technologiezentrum in Weimar. Dort forscht der Anlagenbauer auch an neuen Konzepten für die Pulversynthese für 3D-Druck-Anwendungen und erarbeitet sowohl die Verfahrens- als auch die Anlagentechnologie für die Füllstoffherstellung und -funktionalisierung.

Angelaufen ist inzwischen zudem die Internationalisierung des Spitzenclusters WIGRATEC+ (Wirbelschicht- und Granuliertechnik) der Region Sachsen-Anhalt/Thüringen. Der regionale Wachstumskern wurde 2009 mit Förderung durch das BMBF ins Leben gerufen und ist auch nach Beendigung der Förderphasen sehr aktiv. Ziel der neuen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist es, Innovationskompetenzen zu bündeln und sich mit der niederländischen Netzwerkorganisation NWGD (Nederlandse Werkgroup Drogen – Niederländische Arbeitsgruppe für Trocknungstechnik) intensiv zu vernetzen.

Durch die Nutzung von Synergien auf den prozessseitigen Gebieten der Wirbelschicht- und Granuliertechnik einerseits und der produktseitigen Entwicklungskompetenz der Partner im Bereich Futter- und Nahrungsmittel andererseits sollen gemeinsam neuartige Anwendungsfelder erschlossen werden.

„Aufgrund unserer technologie- und prozessorientierten Innovationskompetenz sind wir ein gefragter Entwicklungspartner im In- und Ausland,“ sagt Dr. Michael Jacob, Leiter Verfahrenstechnik, Process Technology Food, Feed & Fine Chemicals bei Glatt Ingenieurtechnik.

„Die Mitarbeit in Gremien und öffentlich geförderten Verbundprojekten ermöglicht es uns, Ergebnisse aus unserer internen Forschung und Entwicklung schneller im industriellen Umfeld zu testen und durch die Bündelung komplementärer Kompetenzen weiterzuentwickeln. Zahlreiche Verfahren wie zum Beispiel die Rückgewinnung von wertvollem Phosphor aus Klärschlammaschen zur Erzeugung eines neuen pflanzenverfügbaren Düngergranulats konnten so zur Marktreife gebracht werden.“

Deutschlands Maschinenbauer waren nicht ohne Grund auch 2018 wieder der drittgrößte Produzent der Welt. Neben der Forschungsförderung fließen Investitionen des Bundes und der Länder auch direkt in Leuchttürme wie Glatt, wo sie etwa zur Entwicklung neuer Anlagentechnologie genutzt werden. Mit Mitteln der Thüringer Aufbaubank hat Glatt 2009 sein Weimarer Technologiezentrum erweitert, die flexibelste mobile Wirbelschicht-Laboranlage der Welt entwickelt und einen Reaktor zur Pulversynthese gebaut, der jetzt zur Entwicklung der Hochleistungspulverwerkstoffe von morgen eingesetzt wird.

An der Erfolgsgeschichte des 2011 von Glatt initiierten Verbundprojekts pades (partikeldesign thüringen) war die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen beteiligt: 17 Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen aus der Region Erfurt-Weimar-Jena hatten sich darin zusammengeschlossen, um die Werkstoff-, Material- und Technologieentwicklung zur Funktionalisierung von Partikeln entscheidend voranzutreiben.Auch hier wurden regionale Kompetenzen zum Nutzen aller Beteiligten gebündelt und stabile, nachhaltige sowie andauernde Beziehungen zwischen den Partnern aufgebaut.

„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir hier in Thüringen bekommen, deshalb können wir auch viel zurückgeben,“ so Dr. Michael Jacob. „Wir engagieren uns zum Beispiel auch in der Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern wie der Bauhaus-Universität Weimar, der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg oder der Technischen Universität Hamburg-Harburg:“ Mit Stipendien förderte Glatt Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums und ermöglicht es angehenden Ingenieuren, ihre Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit im Unternehmen zu schreiben.

Dabei profitieren sie vom Know-how der Kollegen und sie können die Labortechnik und Analyseausstattung in der Weimarer Nordstraße nutzen.“ Damit schließt sich der Kreis um die mitteldeutschen Leuchttürme – oder, wie es der Chefredakteur Karsten Hintzmann vom Magazin WIRTSCHAFT + MARKT formuliert hat – der Unternehmen, „die also heute schon zukunftsfähig und somit Implus- und Taktgeber für die Wirtschaft in ihrer Heimatregion sind.“

Über Glatt Ingenieurtechnik

Glatt Ingenieurtechnik GmbH plant und realisiert international Projekte von der Erweiterung oder Modernisierung bestehender Produktionsstätten bis hin zum Neubau ganzer Fabrikanlagen. Hierbei verbindet das Unternehmen professionelles Engineering mit fundiertem Technologie-Know-how selbst entwickelter und patentierter Prozesstechnologien wie Pulversynthese mit APPtec sowie Wirbelschicht- und Strahlschicht für Granulations- und Coating-Prozesse.

Im Fokus der Projekte stehen Prozesse rund um Partikel-Design und Partikel-Engineering für die Entwicklung, Optimierung, Funktionalisierung und Produktion von Pulver und Schüttgütern wie Granulate und Pellets für Lebensmittel, Tiernahrung, Chemie und Feinchemie sowie Prozesse für die Herstellung von biotechnologischen und chemischen Wirkstoffen steriler und nicht steriler Arzneiformen.

Die Glatt Ingenieurtechnik GmbH hat ihren Hauptsitz in Weimar. Weitere verbundene Unternehmen befinden sich in Wiesbaden und Dresden, der Schweiz, Russland, Indien und den USA. Integriert in die internationale Glatt-Firmengruppe, verfügt Glatt Ingenieurtechnik über ein globales Netzwerk von rund 3000 Mitarbeitern. Zahlreiche Vertretungen stehen weltweit als Ansprechpartner für das komplette Leistungsangebot zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.glatt.com