Globale Saatgutunternehmen zielen auf den Klimawandel und die Ernährungsanforderungen ab

90% der weltweit Millionen von Kleinbauern werden nicht erreicht. Der „Access to Seeds Index“ zeigt, dass die Saatgutbranche in den Schlüsselregionen, einschließlich Afrika, nur langsame Fortschritte macht. Thailands East-West Seed ist führend, gefolgt von Syngenta und Bayer.

Zwar passen sie ihre Produkte an die Auswirkungen des Klimawandels an, um den Ernährungsbedarf zu erfüllen, doch nur ein Saatgutunternehmen, Thailands East-West See, verfolgt dabei einen auf Kleinbauern zentrierten Ansatz. Sein Kundenstamm besteht fast ausschließlich aus Kleinbauern. Das Privatunternehmen East-West Seed ist führend bei der Erschließung dieses Marktes in Asien und zunehmend auch in Afrika. Es wird gefolgt von der Schweizer Syngenta AG und der deutschen Bayer AG.

Der Access to Seeds Index 2019 — Global Seed Companies, der von der in Amsterdam ansässigen Access to Seeds Foundation gegründet wurde, bewertet 13 führende globale Saatgutunternehmen und zeigt auf, wo diese Branche noch mehr leisten kann, um durch die Entwicklung und Verbreitung von Qualitätssaatgut die Produktivität der Kleinbauern zu steigern, die Ernährungslage zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.

Diese Untersuchung zeigt, dass die Verkäufe der 13 globalen Saatgutunternehmen 2017 nur 47 Millionen der weltweit 500 Millionen Kleinbauern erreichten und dass ein Großteil der Investitionen in Süd- und Südostasien getätigt wurde. In diesen Regionen investieren die globalen Saatgutunternehmen massiv in lokale Saatgutgeschäfte: 12 in die Saatgutzüchtung und 12 in die Produktion. Doch solche Aktivitäten sind selten in West- und Zentralafrika. Nur zwei Unternehmen investieren dort in die lokale Saatgutzüchtung und ein Unternehmen investiert in die Produktion.

„Die Branche macht zwar Fortschritte bei der Entwicklung von nährstoffreicheren, klimaresistenteren Sorten, doch es muss weitaus mehr getan werden“, so Ido Verhalgen, Geschäftsführer des Access to Seeds Index. „Wesentliche Änderungen sind nur dann möglich, wenn ein größerer Prozentsatz der Kleinbauern erreicht wird, die den Löwenanteil der weltweiten Nahrungsproduktion ausmachen.“

Geschäftsmodelle, die sich auf die Bedürfnisse von Kleinbauern konzentrieren, können profitabel sein, wie dies von East-West Seed belegt wird, das den Index dank starker Leistung in allen bewerteten Bereichen anführt. Sein Kundenstamm besteht zu 98% aus Kleinbauern. Syngenta und Bayer folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Für die Bekämpfung der zunehmenden Unterernährung [1] ist es entscheidend, mehr Kleinbauern zu erreichen und in andere geografische Regionen zu investieren. Die Anzahl der vom Hunger betroffenen stieg von 784 Millionen in 2014 auf 821 Millionen in 2017 an, was teilweise auf den fehlenden Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln zurückzuführen ist. Doch nur sechs der 13 globalen Saatgutunternehmen geben den Nährwert als vorrangig an. Das sind zwar mehr als die vier in 2016, doch der Fortschritt ist langsam.

Die Bedeutung verbesserter Saatgutsorten, die einen besseren Nährwert bieten und die Nutzpflanzenvielfalt unterstützen, wurde kürzlich in einem Bericht der EAT-Lancet Commission [2] bekräftigt. Diese Diversifizierung umfasst die Bereitstellung von mehr Nutzpflanzen und Nutzpflanzensorten, darunter Hülsenfrüchte und lokale Nutzpflanzen.

Zwölf der 13 Unternehmen setzten den Schwerpunkt auf Erträge und eine höhere Klima-/Wettertoleranz beim Saatgut, die, zusammen mit Schulungen und wetterbasierender Ernteversicherung, die Kleinbauern bei der Anpassung an sich ändernden Umweltbedingungen unterstützen. Acht Unternehmen integrieren mittlerweile Nachhaltigkeitsstrategien auf der Unternehmensebene, verglichen mit nur drei in 2016.

[1] United Nations: The State of Food Security and Nutrition in the World 2018

[2] Food in the Anthropocene: the EAT-Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems

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Quelle: Access to Seeds Foundation, übermittelt durch news aktuell