Landfrauenrezept für die Faschingszeit: Butterschmalzkrapfen selber backen

Butterschmalzkrapfen
Foto: Qualität vom Hof

Berliner, Pfannkuchen oder Krapfen – das süße Hefegebäck ist der Klassiker der fünften Jahreszeit. Jedes Jahr werden die Variationen in den Bäckereien mehr, mittlerweile gibt es Krapfen mit unterschiedlichsten Füllungen, Glasuren und Verzierungen. Marina Homeier, Bäuerin aus Alteglofsheim in der Oberpfalz, ist leidenschaftliche Krapfenbäckerin. Ihre Empfehlung: „Probiert es doch selbst auch einmal aus!“ Hier gibt’s ihren Rezepttipp.

Marina Homeier favorisiert die traditionelle Variante und sie liebt dieses Gebäck auch außerhalb der Faschingssaison. In ihrer Rezeptsammlung hütet sie einen echten Schatz: das Familienrezept für Butterschmalzkrapfen, das sie aus ihrer Heimat Rehau in Oberfranken mit nach Alteglofsheim gebracht hat. Familienrezepte sind etwas ganz besonderes, denn mit diesen Gerichten sind viele Erinnerungen und ein Wohlgefühl verbunden, weil es sie meist zu besonderen Anlässen gibt und weil sie allen einfach gut schmecken.

Schon viele hätten nach ihrem Butterschmalzkrapfen-Rezept gefragt, sagt Marina Homeier. Aber bisher hat sie das Rezeptgeheimnis gut gehütet. Nun ist sie der Meinung: „Warum soll man Gutes nicht weiter geben?“ und hat uns ihr Rezept zur Verfügung gestellt mit Tipps aus ihrem reichen Erfahrungsschatz beim Krapfenbacken. Und vielleicht begegnet man Marina Homeier eines Tages unterwegs mit einer mobilen Küche: „Ich liebe das Krapfen-Backen. Mit meiner Tochter scherze ich schon immer: eines Tages habe ich ein Krapfenmobil!“

Tipps für die Zubereitung von Marina Homeier:

  • Für ein gutes, geschmeidiges Ergebnis sollte der Teig gründlich mit einer Küchenmaschine (oder Thermomix – min. 2 Min. auf der Knetstufe) geknetet werden.
  • Backpulver macht die Krapfen feinporiger.
  • Das Öl nicht mit der Hefe in direkte Verbindung bringen, sonst können die Hefezellen nicht gut aufgehen.
  • Die Qualität des Krapfenteiges steht und fällt mit den Eiern. Eigelb macht den Teig geschmeidig und sorgt für eine schöne Farbe. Am besten Eier mit einem kräftigen Dotter verwenden. Ich verzichte auf Eiweiß, denn es macht den Teig oft strohig und trocken.
  • Die Fetttemperatur ist entscheidend. Ist das Fett  zu heiß, dann wird der Krapfen sehr schnell dunkel aber nicht durch. Ist das Fett nicht heiß genug, dann saugt sich der Krapfen voll Fett und kann nicht mehr so gut aufgehen.
  • Ist der Teig zu schwer, dann bekommt der Krapfen keinen schönen Rand – und das ist das Markenzeichen eines gelungenen Krapfens!
  • In meiner Heimat in Rehau (Oberfranken) heißt der Krapfen „Pfannkuchen“ und wird traditionell mit Hiffenmark gefüllt.
  • Das Fett höchstens 2x zum Krapfenbacken verwenden, sonst leidet der wunderbare   Buttergeschmack der Krapfen.
  • Ausgekühlte  Krapfen lassen sich hervorragend tiefgefrieren. Sie tauen rasch auf und sind besonders lecker, wenn sie für 10 Min. bei 180°C nochmals „aufgebacken“ werden.

Butterschmalzkrapfen – Das Familienrezept von Marina Homeier aus Alteglofsheim

Zutaten Hefeteig:

  • 500 g Mehl aus der Region
  • 2 TL Backpulver
  • ½ Würfel Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 290 ml warme Milch
  • 4 Eigelb
  • 2 – 3 Prisen Salz
  • 1 Schuss Rum
  • 75 g Zucker
  • 65 g Sonnenblumenöl

Zum Ausbacken:

  • 1,5 kg Butterschmalz
  • ½ l Sonnenblumenöl

Zum Befüllen/Bestäuben:

  • Hiffenmark (Hagebuttenmark) oder Aprikosenmarmelade
  • Puderzucker

Zubereitung:

Aus den Zutaten einen glatten geschmeidigen Hefeteig herstellen und diesen 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Den Teig ca. 2 – 3 cm dick ausrollen und mit einem Glas (Durchmesser ca. 8 cm) Krapfen ausstechen. Krapfen nochmals 30 Min. gehen lassen. Sollte sich die Krapfenform während des „Gehens“ stark deformiert haben, dann nochmals mit einem Glas die Form nachstechen.

Anschließend werden die Krapfen im schwimmenden Fett ausgebacken – beidseitig ca. 4 Min. auf Stufe 4 von 9. Die erste Seite bei geschlossenem  Topf und die zweite Seite bei geöffnetem Topf/Tiegel backen.

Krapfen auf Küchenkrepp etwas auskühlen lassen und mit Aprikosenmarmelade oder Hiffenmark (Hagebuttenmark) füllen. Zum Befüllen eignet sich ein Spritzbeutel mit Spitztülle.

Quelle: Bayerischer Bauernverband