Unerwünschte Stoffe im Tierfutter

Erforscht die Nahrungskette: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zeichnet den Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Hans Schenkel mit dem Maria-Sibylla-Merian-Stipendium aus.

Welche Risiken gehen von unerwünschten Stoffen im Futter sowohl für das Tier als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher und die Umwelt aus? Mit diesen und vielen anderen Forschungsfragen beschäftigt sich Professor Hans Schenkel seit Jahrzehnten. Der Agrarwissenschaftler von der Universität Hohenheim erforscht unter anderem die Umsetzung der mit dem Futter aufgenommenen Energie und Nährstoffe im Organismus von landwirtschaftlichen Nutztieren. Schenkel kooperiert seit Jahren mit dem BfR und wird zukünftig spezielle Forschungsprojekte zu Fragen der Futtermittelsicherheit und zum möglichen Transfer unerwünschter Stoffe entlang der Nahrungskette entwickeln.

Nach Professor Malcolm Macleod (Universität Edinburgh) und Dr. Valérie Fessard (französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz, ANSES) wurde nun Hans Schenkel mit der Maria-Sibylla-Merian-Fellowship des BfR ausgezeichnet. Mit dem Fellowship-Programm ehrt das BfR Personen, die sich durch außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben. Zudem baut das BfR damit seine internationale Expertise und Vernetzung aus.

Schenkel ist auf dem Gebiet der Agrarwissenschaften und speziell in den Bereichen der Tierernährung und Futtermittelkunde ein international renommierter Wissenschaftler. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und der BfR-Kommission für Futtermittel und Tierernährung begleitet er das BfR bereits seit vielen Jahren mit seinem außerordentlichen wissenschaftlichen Sachverstand im Bereich der Futter- und Lebensmittelsicherheit. Als Leiter der Landesanstalt für Landwirtschaftliche Chemie in Hohenheim leistete er einen wertvollen Beitrag im Wissenschafts- und Technologietransfer in Agrikulturchemie und wirkte bei der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis mit.

Auf dem Gebiet der Tierernährung und der Futtermittelkunde beschäftigt er sich vor allem mit der physiologischen Futtermittelbewertung, Bedarfsermittlung und Nährstoffbilanzierung bei lebensmittelliefernden Tieren. Aber auch die Risikoabschätzung des Transfers von erwünschten oder unerwünschten Stoffen aus dem Boden und dem Futter entlang der Nahrungskette sowie die Umsetzung wissenschaftlicher Grundlagen in das Futtermittelrecht zählen zu seinen Kernkompetenzen.

Die Würdigung seiner Leistungen erfolgte durch das BfR nun durch die Überreichung der Urkunde des Maria-Sibylla-Merian-Stipendiums. Zukünftig werden in der Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Schenkel Forschungsprojekte zum möglichen Transfer unerwünschter Stoffe entlang der Nahrungskette durchgeführt.

Das BfR fördert mit dem Maria-Sibylla-Merian-Stipendium den Wissenstransfer zwischen international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Forschenden am BfR. Mit der Namensgebung würdigt das BfR die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647 – 1717), die sich durch einen außergewöhnlichen Pioniergeist im Bereich der biowissenschaftlichen Forschung an der Wende zum 18. Jahrhundert auszeichnete. Merians unabhängige wissenschaftliche Leistungen sind Vorbild für die Arbeit des BfR im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Weitergehende Informationen zu den Fellowship-Programmen des BfR sind hier verfügbar.

Quelle: BfR