Kongress „Kinder bewegen“: Kinder müssen alltagsaktiver werden

Foto: Tanja Meißner, KIT

Kinder in Deutschland bewegen sich immer noch zu wenig. Zu diesem Ergebnis kommen Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in der Vorabauswertung der aktuellen Daten ihrer Langzeitstudie (2009–2021) „Motorik-Modul“ (MoMo).

Dass Bewegung jedoch wichtig für die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist, zeigt der 8. Kongress „Kinder bewegen“, der vom 21. bis 23. März 2019 am KIT stattfindet. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen und haben im Anschluss an die Eröffnung Gelegenheit für Fragen und Interviews. Anmeldung unter: presse@kongress-ka.de

60 Minuten Bewegung täglich empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Kindern und Jugendlichen. Die „Studie zur körperlichen Aktivität und Fitness von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (MoMo) zeigt jedoch, dass etwa 85 Prozent bereits dieses Minimum nicht erreichen. „Die langfristigen Folgen können Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Gelenkbeschwerden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein“, sagt Professor Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (IfSS) des KIT, das den Kongress veranstaltet.

„Diese erschreckenden Erkenntnisse stellen uns alle vor die Aufgabe, Kinder und Jugendliche stärker in Bewegung zu bringen. Wir müssen an den Motiven und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ansetzen und sie dort abholen, wo sie ihr Leben leben – auch in der digitalen Lebenswelt. Dies gilt auch für die bewegungsbezogene Gesundheitsförderung. Nur wenn es uns gelingt, an den Schlüsselpunkten der Kindermotivation anzudocken, werden wir langfristig erfolgreich sein, das Gesundheitspotenzial von Bewegung besser als bisher auszunutzen.“

Programm mit über 200 Seminaren, Workshops und Vorträgen

Der dreitägige Kongress richtet sich an Forschende, Erzieherinnen und Erzieher, Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie Fachkräfte der Medizin, Pädagogik und Therapie, die Kinder und Jugendliche von 0 bis 17 Jahren motivieren wollen, aktiver zu werden. Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland stellen in mehr als 200 Seminaren und Workshops neue wissenschaftliche Erkenntnisse, praktische Übungen sowie Angebote und Tipps für die Bereiche Bewegung, Spiel, gesunde Ernährung und psychische Gesundheit vor. Die Doppel-Schirmherrschaft des Kongresses übernehmen Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sowie Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit.

Um die 200 Veranstaltungen bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusätzlich die Möglichkeit, den Zusammenhang von Bewegung und der kindlichen, körperlichen und geistigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Konkrete Sportideen für Kinder wie Yoga, Slackline, Turnen oder Tanzen finden ebenso einen Platz im Programm wie die Theorie dahinter: Welche pädagogischen Ansätze und Lehrkompetenzen helfen dabei, motorische Fertigkeiten spaßorientiert im Verein oder im Unterricht zu vermitteln? Lehrkräfte können sich ein Bild darüber machen, welchen Raum das Klassenzimmer zu Bewegungsspielen bietet und wie sie Musik gezielt zur Motivation oder auch zum Sprachtraining nutzen können.

Zu den Programm-Highlights zählen die drei Hauptvorträge, die Informationen, aktuelle Ergebnisse und Denkanstöße bieten, etwa zum Zusammenhang zwischen Bewegung und Gehirnentwicklung, der Bedeutung der Kleinkindpädagogik für die kindliche Entwicklung und wie körperliche Ertüchtigung gegen Burnouts helfen kann.

8. Kongress „Kinder bewegen“
21. bis 23. März 2019, Eröffnung ab 12:15 Uhr
Audimax des KIT, Campus Süd, Straße am Forum 1, Gebäude 30.95

Den Eröffnungsvortrag „Bewegung und Gehirnentwicklung aus neurowissenschaftlicher Sicht“ hält Professor Manfred Spitzer am Donnerstag, 21. März 2019, um 12:15 Uhr.

Pressegespräch für Vertreterinnen und Vertreter der Medien

Im Anschluss an die Eröffnung (ca. 14 Uhr im Seminarraum des Audimax des KIT) sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich zum Pressegespräch eingeladen, bei der es auch Gelegenheit für Fragen und Interviews gibt. Es nehmen teil:

  • Prof. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III, Universitätsklinikum Ulm
  • Prof. Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft
  • Prof. Klaus Bös, Ehrenpräsident des Kongresses „Kinder bewegen“
  • Harald Röcker, Geschäftsführer der AOK – Die Gesundheitskasse Mittlerer Oberrhein
  • Susanne Weimann, Geschäftsführender Vorstand der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg
  • Gerhard Mengesdorf, Präsident des Badischen Turner-Bundes e. V.

Weitere Information, Programm und Anmeldung

Hinweis an die Redaktionen zu Foto/Film: Es besteht die Möglichkeit, Aufnahmen bei Workshops zu machen.

Weiterer Kontakt:

Sarah Werner, Redakteurin/Pressereferentin
Tel.: +49 721 608-21170, E-Mail: sarah.werner@kit.edu

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen.

Seine 25 100 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner: sarah.werner@kit.edu

Weitere Informationen:

Quelle: Monika Landgraf Strategische Entwicklung und Kommunikation – Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie