Schwarzer Winterrettich als Soulfood für Wintermüde!

Winterrettich
Foto: BVEO

Schwarz wie die Nacht und extrem lecker! Toll, dass der Winterrettich genau dann Saison hat, wenn man ihn braucht.

Er ist eine beliebte Beilage in der japanischen Küche, hat aber auch in Deutschland eine treue Fangemeinde: Rettich. Wer an ihn denkt, hat meist eine große, weiße Rübe vor Augen, die sich in köstliche Salate und Dips verwandeln lässt. Aber gerade ihr kleiner Bruder, der schwarze Winterrettich, den man auch als Kriebelrettich, Ackerrettich oder Kugelrettich kennt, hat es in sich!

Pünktlich zum Winterbeginn ist er erntereif und liefert zahlreiche Vitalstoffe für die kalte Jahreszeit. Winterrettich war bis ins 20. Jahrhundert ein beliebtes und weitverbreitetes Gemüse. Dann verschwand er plötzlich und wird erst seit wenigen Jahren, im Zuge der Renaissance von „altem Gemüse“, wieder im Handel angeboten.

Das rabenschwarze Wurzelgemüse mit dem blütenweißen Innenleben ist sowohl mit Radieschen, Senf und Meerrettich wie auch mit Rotkohl, Pak-Choi und Blumenkohl verwandt. Ein echtes Kreuzblütengewächs der Brassicaceae-Familie eben. Nur viel anspruchsloser als seine Verwandten. Denn leichte Fröste können ihm nicht viel anhaben.

Scharf im Geschmack

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Im Vergleich zum Sommerrettich hat der Schwarze Rettich ein etwas festeres Fruchtfleisch und ist auch schärfer im Geschmack. Seine Schärfe entsteht durch die in ihm enthaltenen Senföle und verleiht vielen Gerichten eine köstlich-würzige Note.

Oft wird er als gedünstete Beilage zu Fisch oder Fleisch serviert. Aber auch in Salaten, Suppen, Soßen oder Remouladen macht er eine exzellente Figur. Gekocht als Suppe entfaltet er zusammen mit Kartoffeln und Möhren eine angenehm frisch-aromatische Schärfe. Besonders gut, kommt die aber beim rohen Rettich zur Geltung.

Gesund in der Wirkung

Aber er ist nicht nur in der Küche gern gesehen. Wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts und seiner Senföle wird er auch in der Medizin verwendet. Schon bei den alten Ägyptern galt Rettich nicht nur als Öllieferant, sondern auch als exzellentes Heilmittel.

Das Senföl und weitere ätherische Öle sorgen dafür, dass das Gemüse nicht nur lecker ist, sondern auch noch antibakteriell, krampflösend, schleimlösend und beruhigend wirkt. Selbst heute schwören noch viele auf seine Wirkung bei Husten und Heiserkeit.

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Omas Sirup-Rezept

Zutaten:

  • 1 großer runder Winterrettich
  • 4-6 EL Kandisszucker
  • 2-3 TL Honig

Zubereitung:

  • Einen „Deckel“ vom Rettich abschneiden – groß genug um 2-3 EL Rettichfleisch heraus schaben zu können.
  • Mit einem Schaschlik-Spieß 2-3 Löcher in den Boden stechen.
  • Rettich mit dem durchlöcherten Boden auf ein verschließbares Gefäß setzen.
    Aussparung mit Kandiszucker und Honig füllen.
  • „Deckel“ wieder aufsetzen und warten!

Die 3 Komponenten Rettich, Zucker und Honig verbinden sich in der Folge zu einem Sirup und tropfen durch die Bodenlöcher in das Auffanggefäß. Bis alles aufgelöst ist, kann es gut zwei bis drei Tage dauern. Bei Bedarf kann aber natürlich schon zwischendurch ein Löffel Sirup aus dem Glas entnommen werden. Den fertigen Sirup im Glas verschließen und kühl aufbewahren.

Verarbeitung

Winterrettich kann, muss aber nicht geschält werden. Unter der dunklen Schale präsentiert er sein Fruchtfleisch in strahlendem Weiß, knackig und fest. Schon allein deshalb lässt sich der Winterrettich wunderbar roh verarbeiten, zum Beispiel in dünnen Schreiben, geraspelt oder fein gerieben in einem Salat mit Apfel und Honig-Senf-Dressing.

Wem das Gemüse etwas zu scharf ist, kann mit etwas Salz – das entzieht Senföle! – die Schärfe abmildern. Gekocht und mit anderem Gemüse wie Kohlrabi, Kartoffeln, Sellerie oder Möhren püriert lässt er sich zu einer schmackhaften Wintersuppe verarbeiten, die nicht nur lecker schmeckt, sondern auch eine Wohltat bei Erkältungen ist.

Einkauf

Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass der Winterrettich fest und prall ist. Außerdem sollte die Schale unversehrt sein und die Knolle nicht zu groß. Sonst besteht die Gefahr, dass der Rettich nicht geschmacksintensiv ist.

Lagerung

Richtig gelagert hält sich Winterrettich bis zu sechs Monate. Kein Wunder also, dass er besonders in der Vergangenheit ein solch beliebtes und weitverbreitetes Gemüse war. Am besten hält er sich an einem dunklen, kühlen Ort, idealerweise im Keller mit einer Sandschicht bedeckt. Wer keinen Keller zur Verfügung hat, kann den Rettich aber auch ungewaschen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen hält er hier gut 14 Tage.

Rezept

Wohltuende Suppe mit Winterrettich

Quelle: BVEO