Wie wichtig Calcium für den Aufbau und Erhalt gesunder Knochen ist, ist bekannt. Doch auch Magnesium spielt eine bedeutende Rolle beim Wachstum und bei der Stabilisierung der Knochen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine hohe Magnesiumzufuhr das Risiko für Knochenbrüche bei Osteoporose reduziert. Daher sollte zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose neben der Calciumzufuhr auch auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium geachtet werden. Hierfür bieten sich Heilwässer an, die mehr als 100 mg Magnesium pro Liter bzw. mehr als 250 mg Calcium enthalten. Diese ergänzen zugleich die gerade bei älteren Menschen oft zu geringe Flüssigkeitszufuhr.
Magnesium bedeutsam für den Erhalt der Knochensubstanz
Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung des Menschen und gewinnt mit zunehmendem Alter an Bedeutung. Bei Osteoporose nimmt die Knochenmasse und damit die Stabilität der Knochen ab. Dadurch steigt das Risiko für Knochenbrüche. Im Alter verringert sich zudem die Muskelkraft. So kommt es häufiger zu Stürzen und damit einhergehenden Knochenbrüchen. Die Knochenbrüche haben besonders bei Älteren langwierige Komplikationen zur Folge. Zum Erhalt der Knochenmasse sollte eine den Empfehlungen entsprechende Zufuhr von Calcium und Vitamin D erreicht werden.
Aber auch Magnesium ist für die Struktur sowie das Wachstum des Knochens notwendig und sorgt für eine Stabilisierung der Knochen. Immerhin befinden sich rund 60 Prozent des Magnesiumbestandes des Körpers im Knochen. Magnesium hat einen positiven Einfluss auf die knochenumbauenden Zellen (Osteoblasten und Osteoklasten). Zugleich unterstützt Magnesium die Regulation des Knochenstoffwechsels. Bisher durchgeführte Studien zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer hohen Magnesiumzufuhr und einer hohen Dichte der Knochensubstanz bei Gesunden.
Darüber hinaus wird der Mineralstoff auch bei der Behandlung von chronischen Entzündungen und oxidativem Stress eingesetzt. Chronische Entzündungen und oxidativer Stress fördern die Entstehung einer Osteoporose, die mit instabiler Knochenstruktur und vermehrten Knochenbrüchen einhergeht. Daher fragten sich die Wissenschaftler, ob Magnesium auch einen Einfluss auf die Knochensubstanz bei Osteoporose und die daraus resultierenden häufigen Knochenbrüche hat.
Studie zum Einfluss von Magnesium auf Osteoporose
Ob die Höhe der Magnesiumzufuhr einen Einfluss auf das Risiko für Knochenbrüche bei Personen mit Osteoporose hat, untersuchte eine Forschergruppe aus Italien und Großbritannien. Zu diesem Zweck werteten sie Daten der US-amerikanischen, multizentrischen, prospektiven Kohortenstudie „Osteoarthritis-Initiative“ (OAI) aus. Insgesamt umfasste die Auswertung 3.765 Teilnehmer (1.577 Männer; 2.071 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 60,6 ± 9,1 Jahren (45-79 Jahre), die an Osteoporose litten.
Jeweils zu Studienbeginn und am Ende des Untersuchungszeitraums von 8 Jahren wurde die Magnesiumzufuhr über die Nahrung sowie über Nahrungsergänzungsmittel mittels eines Fragebogens zur Verzehrshäufigkeit (food-frequencies-questionnaire, FFQ) erfasst. Zudem haben die Forscher die Häufigkeit der Frakturen im Verlauf der acht Jahre per Selbstbericht erfragt. Die statistische Auswertung berücksichtigte eine Vielzahl von potentiellen Störfaktoren, um einen Einfluss solcher Faktoren auszuschließen.
Hohe Magnesiumzufuhr reduziert das Risiko für Knochenbrüche
bei Osteoporose
Die Auswertung der Daten ergab eine durchschnittliche Magnesiumzufuhr von 295 mg pro Tag und lag damit unter den Empfehlungen. 18 Prozent (53 mg/Tag) des im Durchschnitt aufgenommenen Magnesiums stammte aus Nahrungsergänzungsmitteln. Insgesamt erreichten nur 27 Prozent der an Osteoporose erkrankten Studienteilnehmer die in den USA empfohlene Tagesdosis (recommended daily allowance, RDA) von 420 mg pro Tag für Männer bzw. 320 mg für Frauen.
Die Forscher konnten zeigen, dass bei einer hohen Magnesiumzufuhr das Risiko für Knochenbrüche signifikant niedriger war als bei einer niedrigen Magnesiumzufuhr. So hatten Männer mit einer hohen Magnesiumzufuhr (≥398 mg/Tag) ein um 53 Prozent geringeres Risiko (p=0,05) für Knochenbrüche als diejenigen, die weniger als 205 mg am Tag aufnahmen. Frauen mit einer hohen Magnesiumzufuhr (≥373 mg/Tag) wiesen sogar ein 62 Prozent niedrigeres Risiko (p=0,01) auf als bei einer niedrigen Magnesiumzufuhr von unter 190 mg pro Tag. Eine hohe Magnesiumzufuhr beugt somit Knochenbrüchen vor, die im Verlauf einer Osteoporose immer häufiger auftreten. Dieser Zusammenhang ist bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern.
Die Autoren schlussfolgern, dass eine Magnesiumzufuhr in Höhe der Empfehlungen das Risiko für Knochenbrüche bei Osteoporose senken kann. Gründe dafür sind, dass Magnesium entzündungshemmend wirkt, einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Muskelkraft leistet und die Stabilität der Knochen fördert. Auf diese Weise verringert Magnesium gleichzeitig drei Risiken, die zu Osteoporose, Stürzen und Knochenbrüchen beitragen.
Heilwässer als Magnesium- und Calciumquelle bei Osteoporose
Entscheidend für die Vorbeugung der Osteoporose und Unterstützung der Therapie ist bekanntermaßen eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D. Die hier vorgestellte Studie verdeutlicht aber auch die Bedeutung einer ausreichenden Magnesiumzufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 350 mg Magnesium für Männer und 300 mg Magnesium für Frauen sowie von 1.000 mg Calcium für Erwachsene.
Zur Deckung des Calcium- und Magnesiumbedarfs bieten sich u.a. Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte und Nüsse an. Eine sehr gute und kalorienfreie Quelle für die Mineralstoffe sind zudem calcium- und magnesiumreiche Heilwässer ab etwa 250 mg Calcium bzw. 100 mg Magnesium pro Liter. Heilwässer decken nicht nur schnell und einfach den Tagesbedarf der Mineralstoffe, sondern zugleich den Flüssigkeitsbedarf. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr besonders im Alter. Denn gerade ältere Menschen haben ein verringertes Durstgefühl und trinken daher häufig zu wenig.
Veronese et al., Dietary magnesium intake and fracture risk: data from a large prospective study. Br J Nutr. 2017 Jun 20:1-7.
doi: 10.1017/S0007114517001350.