Was unterscheidet selbstgemachten und gekauften Eierlikör?

Eierlikör
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Sein milchig-gelbes Erscheinungsbild lässt anderes vermuten, doch Eierlikör darf weder Milch noch Sahne enthalten, so die Vorgaben der EU-Spirituosenverordnung. Sie schreibt aber vor: In Eierlikör muss mindestens 140 Gramm reines Eigelb stecken, ganz gleich ob er im Supermarkt, Hofladen oder Online-Handel vertrieben wird.

Hinzu kommen 150 Gramm Zucker sowie mindestens 14 Volumenprozent Alkohol. Auch Eiweiß darf verwendet werden. Als Alternative zum Zucker ist Honig zulässig. Aromastoffe oder Aromaextrakte sind ebenfalls erlaubt. Weitere Zutaten verbietet das EU-Recht. So soll der gute Ruf europäischer Spirituosen geschützt werden, sagt der Europäische Gerichtshof. Er bestätigte 2018 in einem Urteil, dass Eierlikör keine Milch oder Sahne enthalten darf.

Nach traditionellen Hausrezepten sind allerdings Milch, Sahne, mitunter auch Kondensmilch durchaus üblich. Wer diese Mischung gerne mag, kann einfach selbst zum Kochlöffel greifen. Wichtig sind dabei eine gute Küchenhygiene und ein Alkoholgehalt von mindestens 14 Volumenprozent. Das bannt die Gefahr einer Salmonellose. Denn vor allem auf den Schalen von Eiern können natürlicherweise Salmonellen vorkommen.

Für experimentierfreudige Freunde des Eierlikörs hat das Bundesinstitut für Risikobewertung sogar eine Empfehlung formuliert: Man sollte zunächst die Alkoholkomponente und die Roheier separat mischen. Diese Mischung sollte mindestens drei Tage bei Zimmertemperatur stehen. Das reduziert die natürliche Keimbelastung. Und auch wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt, sollte die Ei-Alkohol-Mischung nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden – bei Raumtemperatur ist die Keimabtötung erfolgreicher.

Besonders gut an der selbstgemachten Variante: Wer Eierlikör lieber etwas flüssiger mag, gibt einfach einen Schuss Milch dazu. Nur nicht zu viel, damit der Mindestalkoholgehalt erhalten bleibt. Ein weiterer Vorteil: Es ist klar, was drin ist. Denn auch wenn die Rezepturvorschriften für Spirituosen eine Mindestqualität sichern, Informationen über die Zutaten sucht man bei Eierlikör und anderen Spirituosen vergebens. Sie müssen keine Zutatenliste tragen. Kennzeichnungspflichtige Allergene müssen allerdings immer auf dem Etikett stehen.

Quelle: Dr. Christina Rempe, BZfE