Weißes oder braunes Ei?

Die Gene machen den Unterschied.

Zu Ostern sind weiße Eier besonders beliebt, ansonsten bevorzugen die Kunden braune Eier. „Verbraucher verbinden damit meist Bio-Qualität“, sagt Dr. Hans Ertl, Referent für Geflügel beim Bayerischen Bauernverband. Dabei hängt die Farbe der Eierschalen weder mit der Eierqualität noch mit der Gefiederfarbe zusammen, wie oft gedacht wird.

„Es gibt weiße Hühner, die braune Eier legen und braune Hühner, die weiße Eier legen. Der Grund dafür ist die Geflügelrasse.“ Die Gene entscheiden. Bei Rassen, die braune Eier legen, geht die Färbung auf Pigmente aus dem roten Blutfarbstoff und dem Gallenfarbstoff zurück, die der Organismus des Huhns ausscheidet und der sich außen auf der Kalkschale des Eis ablagert.

„Viele meinen, dass braune Eier gesünder sind oder besser schmecken“, sagt Ertl. Statt auf die Farbe der Eierschale sollten Verbraucher genauer auf die Verpackung und aufs Produkt schauen, denn der Stempel auf dem Ei beschreibe die Herkunft exakt.

Die erste Zahl gibt Aufschluss über die Haltungsform. Dabei steht die 0 für die ökologische Haltung, eine 1 für Freilandhaltung und die 2 für Bodenhaltung. Die 3 steht für die Kleingruppenhaltung. Während der Ländercode „DE“ für Deutschland steht, gibt die erste Zahl nach dem Ländercode das Bundesland an, aus dem das Ei stammt, zum Beispiel 09 für Bayern.

Anschließend folgt eine vierstellige Identifikationsnummer für den Herkunftsbetrieb. Hat ein Betrieb mehrere Ställe, so steht die letzte Ziffer für den Stall, in dem die Henne lebt.

Bayerische Hennen überwiegend in Bodenhaltung

In Deutschland wurden 2018 rund 12,32 Mio. Eier erzeugt, davon rund zwei Drittel aus Bodenhaltung, rund 20 Prozent aus Freilandhaltung und 11 Prozent aus ökologischer Erzeugung. In Bayern steht über die Hälfte der Hennen in Bodenhaltung, knapp 14 Prozent  werden im Freiland gehalten. Der Anteil der Kleingruppenhaltung ist weiter rückläufig. Etwa 500.000 Hennen werden in Öko-Betrieben gehalten, das sind 7 Prozent der Legehennen in Bayern.

Käfighaltung bei Legehennen ist seit 2010 in Deutschland und seit 2012 in der gesamten EU verboten. Eier aus so genannten ausgestalteten Käfigen (Kleingruppen) werden jedoch nach wie vor in der Verarbeitungsindustrie eingesetzt. Wer das vermeiden will, sollte seine Nudeln zum Beispiel beim Direktvermarkter kaufen, der zu 100 Prozent heimische Eier verwendet.
Der Eierverbrauch in Deutschland ist in den Vorjahren leicht angestiegen und lag zuletzt bei  235 Stück im Jahr.

Quelle: BBV