Essen und Trinken bei Zöliakie: DGE informiert zur Zöliakie-Aktionswoche vom 11.-19. Mai 2019

In Deutschland ist etwa 1 % der Bevölkerung von Zöliakie betroffen. Die
Autoimmunerkrankung beruht auf einer lebenslangen Unverträglichkeit
gegenüber dem Getreideeiweiß Gluten. Das auch als „Klebereiweiß“
bekannte Gluten ist in Getreide wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen und
Gerste enthalten und bestimmt die Backeigenschaften des Mehles. Bei einer
entsprechenden genetischen Veranlagung führt der Verzehr von
glutenhaltigen Lebensmitteln zu entzündlichen Veränderungen der
Dünndarmschleimhaut.

Therapie – lebenslang glutenfrei ernähren

Die einzige Erfolg versprechende Therapie der Zöliakie ist es, lebenslang
vollständig auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten. Das erfordert
eine strikte Ernährungsumstellung. Für Zöliakiebetroffene stellen
glutenfreie Lebensmittel eine wesentliche Erleichterung beim
Lebensmitteleinkauf dar. Glutenfreie Lebensmittel werden in Supermärkten,
Drogerien, Bioläden und Reformhäusern vielfältig angeboten und die
Auswahl nimmt ständig zu. Für eine glutenfreie Ernährung geeignete
Produkte sind als „glutenfrei“ gekennzeichnet. Zudem können
glutenfreie Produkte das Symbol der „Durchgestrichenen Ähre“ der
Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e. V. (DZG) tragen.

„Auch wenn anhand des stark wachsenden Angebotes in den
Lebensmittelregalen der Eindruck entstehen könnte, glutenfreie Produkte
seien grundsätzlich gesundheitsfördernd, sind diese Lebensmittel speziell
für Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen das Getreideeiweiß
entwickelt worden“, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl. „Für andere
Verbraucher bringt eine glutenfreie Ernährung, die teilweise mit
großen Einschränkungen verbunden ist, keine gesundheitlichen Vorteile.
Die Spezialprodukte sind außerdem meist deutlich teurer.“

Mit der aktuell überarbeiteten DGE-Infothek “Essen und Trinken bei
Zöliakie” unterstützt die DGE Ernährungsfachkräfte in der Beratung,
die das Medium auch an Menschen mit Zöliakie weitergeben können.
Betroffene erfahren, wie sie sich trotz der Einschränkungen, die eine
glutenfreie Ernährung mit sich bringt, ausgewogen und abwechslungsreich
ernähren können. Die Broschüre informiert außerdem über das
Krankheitsbild, die Ursachen, die Symptome und die Diagnostik. Tipps zur
Lebensmittelauswahl und -zubereitung sowie zum Umgang mit Diätfehlern
erleichtern den Einstieg in die Ernährungsumstellung. Außerdem geht die
Broschüre auf die Kennzeichnung von Gluten sowie Hafer in der glutenfreien
Ernährung ein.

Die 28-seitige Broschüre kann unter der Art.-Nr. 123020 zum Preis von 1,00
EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-MedienService bestellt werden: Tel.: 0228
9092626, Fax: 0228 9092610, E-Mail. info@dge-medienservice.de,
www.dge-medienservice.de.

Vielfältige Symptome bei Zöliakie

Die Zöliakie entwickelt sich durch erbliche Veranlagung, daher tritt die
Krankheit gehäuft familiär auf. Die Anzeichen einer Zöliakie sind
vielfältig. Die auffälligsten Symptome beim Säugling und Kleinkind sind
ein aufgeblähter Bauch, der in Kontrast zu einem mageren Körper steht.
Die Blähungen kommen durch unverdaute Nahrungsbestandteile im Dickdarm
zustande, die von Bakterien unter Gasbildung verdaut werden. Bei Kindern
und Jugendlichen zeigt sich häufig ein Untergewicht. Im Erwachsenenalter
führt die gestörte Nährstoffausnutzung meist zu Gewichtsverlust sowie
einem Vitamin- und Mineralstoffmangel. Die Betroffenen klagen über
Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit sowie über
gelegentliche oder fortwährende Durchfälle.

Was tun bei Verdacht auf Zöliakie?

Bei Verdacht auf Zöliakie erfolgt die Diagnose bei einem Facharzt
(Gastroenterologe) vor allem durch den Nachweis zöliakietypischer
Antikörper im Blut und durch den Nachweis der Dünndarmschädigung mittels
Gewebeproben aus der Dünndarmschleimhaut. Eine sichere Diagnose kann nur
unter einer Ernährung mit einer ausreichenden Glutenzufuhr erfolgen. Daher
sollte auf keinen Fall glutenfrei oder glutenarm gegessen werden, bevor die
Zöliakie sicher festgestellt ist. Nach erfolgter Diagnose kann die
Zöliakie nur durch einen lebenslangen Verzicht auf glutenhaltige
Lebensmittel behandelt werden. Das konsequente Meiden von Gluten behandelt
allerdings nur die Symptomatik, die eigentliche Krankheit bleibt ein Leben
lang bestehen. Selbst kleine Mengen an Gluten können erneut Beschwerden
auslösen.

Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Silke Restemeyer, Referat Öffentlichkeitsarbeit
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Fax: +49 228/37 76 800

Quelle: DGE