Hilft der Nutri-Score beim Einkauf?!

Französisches Nutri-Score-Label

Beim Einkaufen fällt es oft schwer, auf den ersten Blick zu erkennen, welches Produkt die gesündere Alternative ist. Deshalb fordern Verbraucherverbände die sogenannte „Ampel“. Eine sinnvolle Alternative bietet hier das System des Nutri-Scores. Aktuell hat das Landgericht Hamburg mit einer einstweiligen Verfügung vom 16. April 2019 jedoch die Kennzeichnung von Iglo-Verpackungen mit dem Nutri-Score gestoppt – aus Sicht des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) ein falsches Signal.

Der Nutri-Score bietet dem Verbraucher schnelle Orientierung beim Einkauf auch aufgrund der guten Sichtbarkeit auf der Vorderseite der Produktverpackungen. Die in Frankreich entwickelte fünfstufige Farbskala von dunkelgrün (A) über gelb (C) bis dunkelrot (E) verrät auf einen Blick die Nährwertqualität des Produktes pro 100 Gramm oder 100 Milliliter.

„Ein gesundes, ausgewogenes Produkt erhält den Buchstaben ‚A‘ und eine grüne Farbe, ein sehr unausgewogenes Produkt, das nur selten verzehrt werden sollte, bekommt eine rote Bewer­tung und den Buchstaben ‚E‘, erklärt Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VSB: „Dadurch erleichtert der Nutri-Score die direkte Vergleichbarkeit von verschiedenen Joghurt-, Müsli- oder Fertigpizza-Sorten. Verbraucher können sich aufgrund der Bewertung bewusst für das gesündere Produkt entscheiden, was eine ausgewogenere Ernährung erleichtert“.

Die Verwendung des Nutri-Scores geschieht in Deutschland bislang auf freiwilliger Ba­sis. Vorreiter sind die Lebensmittelhersteller Danone, Iglo, Bofrost und Mestemacher, die auch nach dem Kennzeichnungsstopp an einer Weiterführung interessiert sind. „Umso mehr Hersteller sich anschließen, umso leichter ist die Vergleichbarkeit der Produkte möglich. Die Produzenten sollen außerdem durch den Nutri-Score motiviert werden, ihre Rezepturen anzupassen und die Produkte salz-, zucker- und fettärmer zu gestalten“ so Horlemann.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: Nutri-Score auf Lebensmittelverpackungen

Quelle: VerbraucherService Bayern