Wilde Kräuter und Früchte aus der Stadt

Wildkräuter, essbare Blüten
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Ernten auf öffentlichen Flächen.

Derzeit sprießt und blüht es überall in der Natur – nicht nur auf dem Land und in den Gärten, sondern auch mitten in der Stadt. Dort gibt es auf Wiesen, Böschungen und an Wegesrändern viele Pflanzen zu entdecken, die nicht nur essbar sind, sondern schmackhaft und gesund.

Jetzt im Frühling bereichern die zarten Blätter und Blüten von Wildkräutern wie Vogelmiere, Gundermann und Knoblauchsrauke den täglichen Speiseplan und bringen Abwechslung auf den Tisch. Im Sommer und Herbst folgen wilde Früchte wie Mispeln, Kornelkirschen oder Hagebutten und Nüsse. Wer aufmerksam durch die Stadt läuft und weiß, was da blüht und wächst, wird das ganze Jahr hindurch mit einer Fülle an wilden Köstlichkeiten belohnt.

Das Ernten von wilden Kräutern und Früchten ist grundsätzlich überall in der Stadt möglich. Bekannte Hundewiesen und Ränder von stark befahrenen Straßen sollten allerdings besser gemieden werden. Dass Stadtobst stärker mit Schwermetallen wie Blei und Cadmium belastet sei als Obst aus dem Supermarkt, konnte übrigens in Studien widerlegt werden: Die Schadstoffgehalte waren überwiegend vergleichbar.

Weil das Sammeln von wilden Kräutern und Früchten im Trend liegt, gibt es mittlerweile eine jede Menge Bücher und Internetseiten mit Tipps zum Sammeln, Verarbeiten und Genießen. Beliebt sind auch geführte Wildkräuterwanderungen, in deren Anschluss Kräutersalz, Brennnesselsuppe oder Hagebuttenmus gemeinsam zubereitet und probiert werden.

Wer jetzt am liebsten gleich loslegen möchte, um Essbares in seiner Stadt zu ernten, der sollte noch die sogenannte Handstraußregel mit auf den Weg nehmen. Sie ist im Bundesnaturschutzgesetz verankert und besagt, dass jeder Bürger wilde Pflanzen in kleinen Mengen für den persönlichen Bedarf pflücken darf. In vielen Kommunen sind Flächen für die Selbsternte sogar vom Stadtmarketing ausgewiesen oder auf einer interaktiven Karte eingetragen. Hier ist Pflücken erlaubt, statt Betreten verboten.

Quelle: Melanie Kirk-Mechtel, BZfE