Zahlen zum fairen Handel: Bananen sind beliebt wie noch nie

Das Fairtrade-Siegel ist das bekannteste Nachhaltigkeitssiegel am Markt. Im Jahr 2018 hat jeder deutsche Verbraucher durchschnittlich 19 Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben. Das geht aus dem Jahresbericht des Vereins zur Förderung des Fairen Handels (Transfair) hervor.

Kochbananen
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Der faire Handel wächst. Im Jahr 2018 gingen Fairtrade-Produkte im Wert von 1,6 Milliarden Euro über die Ladentheke, was einem Umsatz-Plus von 22 Prozent entspricht. Inzwischen tragen rund 5.600 Produkte das Fairtrade-Siegel, von denen 70 Prozent auch bio-zertifiziert sind. Auch in der Gastronomie gibt es immer mehr Fairtrade-zertifizierte Speisen und Getränke.

Unter den fairen Früchten sind Bananen besonders beliebt. Die Deutschen kauften 92.000 Tonnen, was einem Zuwachs von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das sind rund 13 Prozent aller Bananen auf dem deutschen Markt. Auch andere Südfrüchte aus fairem Handel wie Mangos, Ananas, Avocados und seit kurzem auch Trauben und Litschis werden im Handel angeboten. Im Jahr 2018 lag der Absatz bei insgesamt rund 5.000 Tonnen.

Ein gefragtes Fairtrade-Produkt ist weiterhin Röstkaffee. Im Jahr 2018 kauften die Konsumenten über 20.000 Tonnen (plus 11 %). Der Absatz von fair gehandeltem Kakao stieg um 48 Prozent auf 55.000 Tonnen und hat damit einen Marktanteil von 10 Prozent erreicht. Außerdem kauften die Deutschen mit rund 5.000 Tonnen zehn Prozent mehr Fairtrade-Zucker.

Auch bei fair gehandelten Getränken gab es Bewegung. Bei Limonade und Mischgetränken (5,3 Mio. l, plus 22 %) sowie Wein (2,9 Mio. l, plus 13 %) griffen die Verbraucher häufiger zu, während sich der Konsum von Fruchtsäften wie Orangen-, Multivitamin- oder Ananassaft mit 15 Millionen Litern kaum verändert hat.

Die im Jahr 2018 erwirtschafteten 29 Millionen Euro Prämiengelder werden in Bildung, aber auch in Maßnahmen gegen den Klimawandel und Ernteausfälle investiert. Dennoch leiden weiterhin Millionen von Kleinbauernfamilien und lohnabhängig Beschäftigten unter den niedrigen Preisen auf den Weltmärkten bei gleichzeitig steigenden Produktionskosten. Denn die Anforderungen an Qualität, Umwelt- und Arbeiterschutz sind gestiegen, erklärt TransFair Deutschland.

Weitere Informationen:

https://www.fairtrade-deutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_transfair_jahresbericht_2018.pdf

https://www.bzfe.de/inhalt/fair-trade-1885.html

Quelle: Heike Kreutz, BZfE