Flexible Verpackungen sind bester Lebensmittelschutz

Der 6. Juni ist bundesweit der Tag der Verpackung. Der Industrieverband Papier- und Folienverpackung nutzt diesen, um eine Lanze für die oft gescholtenen Verpackungen zu brechen.

Zu Recht, denn Verpackungen sind per se kein Abfall. Ohne sie würden u.a. viele Lebensmittel nicht zum Kunden gelangen. Sie würden vorher verderben. Von den weltweit jährlich rund 4 Milliarden Tonnen an produzierten Nahrungsmitteln kommen durch Verderben oder durch Entsorgung nur ca. 1,3 Milliarden Tonnen dahin, wo sie hingehören: In den Magen der Verbraucher. „Wurst und Käse sind ein gutes Beispiel. Nach Untersuchungen des österreichischen Instituts denkstatt sinkt der Verderb verpackter Produkte gegenüber unverpackter Ware hierbei um 75%

Gleiches gilt auch bei vielen Obst und Gemüsesorten, die auf dem Transport zum Kunden Wasser verlieren. Ohne Umverpackung würde sie oft den Weg nicht in den Laden finden“, erklärt Karsten Hunger, der Geschäftsführer des Verbandes. Auch dienen Verpackungen dazu, unseren Lebensgewohnheiten gerecht zu werden. Bedarfsgerecht eben.

Viele Haushalte in Deutschland bestehen nur aus ein oder zwei Personen. Da helfen kleine Verpackungseinheiten, die die ungenutzten Lebensmittel verschlossen halten. Außerdem verfügen viele von ihnen über technisch ausgeklügelte Convenience-Systeme, die eine längere Haltbarkeit der Lebensmittel im Kühlschrank unterstützen.

Der Einsatz von Verpackungen bedeutet, dass im Ergebnis deutlich weniger Lebensmittel auf dem Müll landen. Wählt man für den Schutz der Lebensmittel zudem keine starren, sondern flexible Verpackungen, hat man auch den Vorteil, das Verpackungsmaterial eingespart wird, weil flexible Verpackungen nun mal leicht sind.

Plastiktüten sind deutlich besser als ihr Ruf

Der Verband fordert die Verpackungsbranche auf, grundsätzlich selbstbewusster für ihre Produkte in die Diskussion zu gehen. Bilder von Plastikresten im Pazifik sind keine Folge von Müll, der in Deutschland produziert wird. Deutschland verfügt mit den dualen Systemen über ein funktionierendes Sammel- und Verwertungssystem. Das gilt auch für die oft als Umweltsünde hingestellte Plastiktüte. Diese werden in Deutschland, nachdem sie mehrfach gebraucht worden sind, entweder als Müllbeutel entsorgt oder über die Gelbe Tonne in den Recyclingkreislauf eingebracht und wiederverwertet.

Wenn man auf eine Verwertung in Europa achtet und den Müllexport nach Asien verhindert, dann handelt es sich um einen sicheren, erfolgreichen, geschlossenen Kreislauf mit sehr guter Ökobilanz. Auch die Papier-Tragetasche ist hervorragend recycelbar und bildet im Altpapierstrom einen geschlossenen Kreislauf am Ende ihres Lebens. Man muss eben genau drauf schauen beim Umweltschutz. Je nach Anzahl der Wiederverwendungen haben in der Ökobilanz sowohl Kunststoff-Tragetaschen als auch ihr Pendant aus Papier ihre Berechtigung. Verbraucher wissen das meist nicht.

Geht man einmal die Woche einkaufen, müsste man die Baumwolltasche sechs Jahre nutzen, bevor sie tatsächlich für die Umwelt schonender wäre als die Kunststoff-Tragetasche. Zudem sind die Deutschen vorbildlich im Gebrauch der Kunststoff-Tragetaschen. Gerade einmal 24 Stück verbraucht jeder Deutsche im Schnitt. Die Forderung nach einem Plastiktütenverbot ist somit mehr Symbol- als Umweltpolitik.

Quelle und Pressekontakt IPV