Was die Sterne sagen: Das System vom Guide Michelin

Bar, Restaurant
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Zahlreiche Internetforen machen es heute Jedermann/Jederfrau möglich, eine Restaurantkritik zu verfassen. Die mag dann mehr oder weniger subjektiv zutreffend sein, ob sie auch professionell ist, sei dahingestellt. Professionellen Anspruch haben hingegen die Bewertungen durch den prestigeträchtigsten Restaurantführer – dem Guide Michelin. Im Jahr 2018 wurden hierzulande 300 Restaurants mit Sternen bedacht – so viele wie noch nie zuvor.

Ein Guide Michelin-Inspektor legt jährlich rund 30.000 Kilometer zurück und isst in circa 250 Restaurants. Um seine Unabhängigkeit zu wahren, bleibt er anonym und zahlt alle Speisen und Getränke selbst. Der Guide Michelin zeichnet nicht Köche aus, sondern das Restaurant. Folglich kann ein Küchenchef die Auszeichnung auch nicht mitnehmen, wenn er das Haus wechselt.

Es ist übrigens auch keineswegs so, dass nur Luxus-Restaurants den begehrten Stern erhalten. Was zählt, ist ausschließlich eine überdurchschnittliche gute Küchenleistung, egal ob mit regionalen Zutaten oder – Achtung Klischee – mit Hummer und Kaviar gearbeitet wird. Auch unterschiedliche Küchenstile spielen keine Rolle: ob klassisch, regional, asiatisch oder orientalisch; alle Stilrichtungen werden nach denselben Kriterien bewertet. Ausschlaggebend sind die Qualität und Frische der Zutaten, die fachgerechte Zubereitung, der Geschmack, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Einzigartigkeit der Gerichte.

Neben der Ein-, Zwei- und Drei-Sterne Küche gibt es noch die Auszeichnung „Bib Gourmand“. Diese weist auf Restaurants hin, die sich durch eine sorgfältige Küchenleistung und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen. In Deutschland bedeutet dies, dass man für eine dreigängige Mahlzeit nicht mehr als 37,00 Euro bezahlt.

Quelle: Rüdiger Lobitz, BZfE

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