Vorsicht bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln mit Palmöl

Palmöl, Frucht der Ölpalme
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Eine erhöhte Aufnahme von Fettschadstoffen ist vor allem bei Kindern möglich.

Bei der Raffination von Palmöl können im Vergleich zu anderen Pflanzenölen erhöhte Mengen an Fettschadstoffen entstehen, darunter 3-Monochlorpropandiol-Fettsäureester (3-MCPD). Dieser Stoff ist möglicherweise krebserregend. Je mehr palmölhaltige Lebensmittel verzehrt werden, desto größer ist auch die Aufnahme an 3-MCPD. Die Verbraucherzentrale Bayern hat 26 Hersteller von palmölhaltigen Backwaren, Brotaufstrichen und Snacks zum Gehalt an 3-MCPD in ihren Produkten befragt.

„So konnten wir anhand von Rechenbeispielen zeigen, dass besonders bei Kindern die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge schnell überschritten wird“, erläutert Jutta Saumweber, Referatsleiterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern. Sie empfiehlt Eltern, die Zutatenliste zu beachten und nach Möglichkeit auf palmölfreie Alternativen auszuweichen.

Die Herstellerbefragung zeigt zudem, dass Palmöl aufgrund seiner besonderen technologischen und sensorischen Eigenschaften nur selten durch andere Pflanzenöle ersetzt werden kann. Die Verbraucherzentrale Bayern fordert daher, europaweit verbindliche Höchstmengen für 3-MCPD in pflanzlichen Fetten, Ölen und Säuglingsnahrung festzulegen.

„Dies verpflichtet Lebensmittelhersteller zur Minimierung und erhöht die Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher“, so Jutta Saumweber. Gleichzeitig dienen Grenzwerte als Bewertungsgrundlage für die Lebensmittelüberwachung. Der vollständige Bericht zur Herstellerbefragung der Verbraucherzentrale Bayern und weitere Infos sind zu finden unter www.verbraucherzentrale-bayern.de/palmoelhaltige-lebensmittel.

Quelle: verbraucherzentrale Bayern