Doppeltes Spiel bei Gentechnik-Pflanzen: Jede Menge Import-Zulassungen, aber Anbau bleibt tabu

Bei Gentechnik-Pflanzen ist die EU tief zerstritten. Entscheidungen über Zulassungen werden aus politischen Motiven blockiert und immer wieder hinausgezögert. Dennoch hat sich eine seltsame Routine eingestellt: Derzeit sind bereits 69 verschiedene gv-Pflanzen für den Import in die EU zugelassen – und damit auch für die Verwendung als Lebens- und Futtermittel. Die letzte Anbauzulassung einer heute noch erhältlichen gv-Pflanze stammt dagegen aus dem Jahre 1998. Weitere Anträge sind zwar wissenschaftlich begutachtet, hängen aber seit Jahren in der Warteschleife.

Bei der Grünen Gentechnik zeigt die EU ein doppeltes Gesicht: In vielen EU-Ländern – etwa in Deutschland, Frankreich oder Italien – finden gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel in der breiten Öffentlichkeit wenig Akzeptanz. Die Regierungen berufen sich auf „nationale Selbstbestimmung“ und inszenieren sich als Bollwerk gegen das „Diktat aus Brüssel“. Österreich hat gerade sogar vorgeschlagen, EU-Länder, in denen der Anbau von gv-Pflanzen verboten ist, mit einem Rabatt auf ihre Beitragszahlungen zu belohnen. Doch jenseits der großen populistischen Gesten sieht die Realpolitik ganz anders aus.

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Quelle: Forum Bio- und Gentechnologie e.V.