Forsa-Umfrage: Bekanntheitsgrad der Initiative Tierwohl beim Verbraucher weiter gestiegen

Die Initiative Tierwohl (ITW) wird bei Verbrauchern in Deutschland immer bekannter und bleibt konstant beliebt. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH hervor.

Gleichzeitig zeigen die Umfrageergebnisse, dass die im April 2019 eingeführte Haltungsform-Kennzeichnung von einer Mehrheit der Verbraucher auch für Betriebe aus der Großgastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung gewünscht wird.

Für die forsa-Umfrage wurden insgesamt 1.010 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland befragt.

Konzept der ITW wird von Mehrheit der Verbraucher für gut befunden

Nach den Ergebnissen der forsa-Umfrage finden 94 Prozent der Verbraucher das Konzept der ITW gut oder sehr gut. Zudem zeigen die Umfrageergebnisse, dass inzwischen 28 Prozent der Verbraucher das Produktsiegel der ITW, das besagt, dass das jeweilige Produkt ausschließlich Fleisch von teilnehmenden Betrieben der ITW enthält, bewusst auf Verpackungen wahrnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 9 Prozentpunkte.

Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung wird mangelndes Engagement bei Tierwohl attestiert

Ein anderes Bild zeigt sich dagegen bei der Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung: Hier attestieren die Verbraucher in Deutschland beiden Branchen ein mangelndes Engagement beim Tierwohl. Gemäß der Umfrage des forsa-Institutes sind 78 Prozent der deutschen Verbraucher davon überzeugt, dass Betriebe dieser Branchen das Tierwohl nicht genug berücksichtigen und 89 Prozent wünschen sich auch hier eine Kennzeichnung wie die Haltungsform-Kennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels.

Hierzu Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der ITW: Die Debatte um neue Lösungen für mehr Tierwohl ist wieder in vollem Gange. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass wir mit der Initiative Tierwohl bereits seit 2015 eine Plattform haben, auf der erfolgreiche, breitenwirksame Lösungen entwickelt wurden, von denen derzeit bereits 26 Millionen Schweine und 504 Millionen Hähnchen und Puten profitieren.

Bei Geflügel konnten die teilnehmenden Händler ganze Sortimentsteile durch Tierwohlware ersetzen, und jedes vierte Schwein wird in Deutschland inzwischen nach den Kriterien der ITW gehalten. Die Politik sollte gemeinsam mit der Wirtschaft am Ausbau dieses Erfolgsmodells arbeiten, anstatt über Experimente, wie eine Fleischsteuer oder eine Mehrwertsteuererhöhung, zu spekulieren. Die deutschen Verbraucher, so lesen wir die Ergebnisse der forsa-Befragung, haben das längst verstanden.

Tierwohldefizit bei Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung

Mit der Haltungsform-Kennzeichnung hat der Lebensmitteleinzelhandel im April 2019 ein vierstufiges System eingeführt, das alle im Markt verbreiteten Tierwohl-Siegel für Verbraucher einstuft. An der Höhe der Stufe können Verbraucher auf den ersten Blick die Höhe des Tierwohlniveaus bei der zugrunde liegenden Tierhaltung erkennen.  Gemäß der forsa-Umfrage wünschen sich 89 Prozent der Verbraucher eine solche Kennzeichnung von Betrieben aus Großgastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung (wie Kantinen oder Mensen).

Der Grund für diesen Wunsch mag die Befürchtung von 78 Prozent der Verbraucher sein, dass in weiten Teilen der Gastronomie das Thema Tierwohl beim Einkauf von Fleisch nicht ausreichend berücksichtigt wird, kommentierte Dr. Alexander Hinrichs die Befragungsergebnisse. Wir sind hier sehr offen, gemeinsam mit den Unternehmen aus Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung echte und wirksame Lösungen zu finden.

Quelle und Pressekontakt QS

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