Gemüse anbauen und Schädlinge vermeiden

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Soll es im eigenen Garten nicht nur üppig blühen, sondern soll auch Gemüse angebaut werden, gilt es einige Dinge zu beachten, denn leider sind Schädlinge im Kleingarten allgegenwärtig und machen so manche Ernte zunichte.

Wer ein eigenes Gewächshaus besitzt, schafft optimale Bedingungen für Gurken, Paprika, Tomaten oder auch alte und längst vergessene Gemüsesorten. Das Klima im Gewächshaus ist wärmer und feuchter, als im Freiland. Dies bekommt den Pflanzen, bietet aber gleichzeitig einen Nährboden für Schädlinge.

Gemüsepflanzen werden besonders durch folgende Schädlinge bedroht:

  • Spinnmilben
  • Blattläuse
  • Raupen
  • Schnecken
  • Nematoden

Pflanzen im Gewächshaus werden weniger von Schädlingen befallen, wenn die Luftfeuchtigkeit konstant gehalten wird und für eine gute Belüftung gesorgt wird. Damit die Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann, sollten diese nicht zu eng gepflanzt werden.

Sind die Pflanzen geschwächt, sind sie angreifbarer für Schädlinge. Der Handel bietet mittlerweile besonders widerstandsfähige Sorten an. Wer zu den etwas teureren veredelten Gemüsepflanzen greift, wird weniger mit Schädlingsbefall zu kämpfen haben, denn diese Kulturpflanzen werden unter widrigen Bedingungen kultiviert und entwickeln daher einen gewissen Schutz.

Unkraut sollte regelmäßig von den Gemüsepflanzen entfernt werden. An den Wurzeln der Unkräuter legen Nematoden ihre Zysten abund die heranwachsenden Pflanzen sind damit von Schädlingsbefall bedroht.

Auch bei der Wahl der Pflanzerde ist auf Qualität zu achten. Sterile Erde enthält keine Keime. In herkömmlicher Pflanzerde können sich Schädlingseier befinden, welche dann im Gemüsebeet schlüpfen. Pflanzerde lässt sich auch im Backofen selbst sterilisieren. Eine umweltgerechte wie keimfreie Alternative stellt Kokoserde dar.

Auch wenn das Gemüse akribisch gepflegt wird, Krankheiten und Schädlinge können sich dennoch einstellen. Vor Schnecken ist kaum eine Pflanze im Gemüsebeet sicher. Während einige Pflanzen sich durch Bitterstoffe und ätherische Öle einen natürlichen Schutz aufgebaut haben, sind die meisten Nutzpflanzen der Schneckenplage schonungslos ausgesetzt. Dazu zählen Kürbis, Kartoffeln, Gurken, Kohlrabi, Zucchini oder Bohnen. Besonders gefährdet sind Jungpflanzen und weniger kräftige Setzlinge.

Vorbeugend kann eine Schneckenfalle aufgestellt werden. Die Schädlinge werden von den enthaltenen Wirkstoffen angelockt und das Gemüse wird nicht befallen. Dabei handelt es sich um Plastikgefäße in unterschiedlicher Größe. Die Behältnisse enthalten eine Flüssigkeit, welche die Schädlinge anlockt.

Biologische Schneckenfallen enthalten keine chemischen Bestandteil und können vom Hobbygärtner mit Zuckerwasser oder Bier selbst befüllt werden. Eine biologische und vollkommen unschädliche Methode sind Schutzpflanzen. Das alte Gärtnerwissen ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, gewinnt aber wieder an Bedeutung, wenn es darum geht, den Garten ökologisch und umweltgerecht zu bestellen.

Folgende Schutzpflanzen können beim Gemüseanbau verwendet werden:

  • Basilikum: kann Mehltau reduzieren
  • Dill: hält Schädlinge von Zwiebeln, Möhren und Tomaten ab
  • Tagetes: hemmen das Auftreten von Nematoden
  • Schafgarbe: lockt viele Fressfeinde in den Garten
  • Ringelblume: fördern das Wachstum von Tomaten, Geruch vertreibt Insekten

Wer sich erstmals am Gemüseanbau versuchen möchte, kann die bunte Vielfalt der Sommergemüse erleben, indem er sich für Gemüsesorten entscheidet, welche wenig Aufwand erfordern und auch weniger häufig von Schädlingen befallen werden.

Dazu zählen Möhren, Kohlrabi, Zucchini, Zwiebeln, Salat und Buschbohnen. Bei der Planung der Beete sollte bedacht werden, dass die Pflanzen ausreichend Platz benötigen und man selbst jede Pflanze für die Pflege und Ernte gut erreichen kann. Gemüsebeete sollten etwa 1,2 Meter breit sein.

Sollen mehrere Gemüsesorten angebaut werden, ist Mischkultur zu empfehlen. Wer die richtigen Pflanzen-Nachbarn auswählt, wird kräftige und gesunde Pflanzen erhalten. Stammen die Pflanzen aus unterschiedlichen Familien, sind sie meist nicht für die gleichen Schädlinge und Krankheiten anfällig und es kommt zu keiner größeren Konzentration von befallenen Pflanzen.

Werden zwischen das Gemüse Kräuter gesetzt, ist dies nicht nur optisch ansprechend, sondern stellt auch eine natürliche Schädlingsabwehr dar. Die ätherischen Öle von Minze oder Salbei können Kohlweißlinge vertreiben. Schnittlauch kann den Grauschimmelbefall an Erdbeeren reduzieren und die Bohnenblattlaus wird durch das Anpflanzen von Bohnenkraut vertrieben.