Waldschutz und Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern

Kinder in Waldnähe besser ernährt.

Mehr als zwei Millionen Menschen, vor allem Kinder, in unterentwickelten Ländern leiden an einem Mangel an Mikronährstoffen wie Vitamin A, Kalzium, Eisen oder Natrium. Allerdings sind Kinder, die in der Nähe von bewaldeten Gebieten leben, davon weniger betroffen und besser ernährt. Das zeigte eine Auswertung von Studien in 27 Entwicklungsländern. Das verkehrt bisherige Annahmen ins Gegenteil, nämlich, dass für eine bessere Ernährungsgrundlage Waldflächen gerodet und in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden müssten.

Nach Angaben der Wissenschaftler von der University of Vermont, gibt es nicht nur positive Korrelationen zwischen dem Vorhandensein von Waldflächen und Ernährungssicherheit, vielmehr ist das Vorhandensein von Wald der Grund für eine bessere Ernährung. Die neue Studie, für die Daten von Kindern aus 43.000 Haushalten in 27 unterentwickelten Ländern ausgewertet wurden, zeigte, dass Kinder, die in Waldnähe lebten, eine um 25 Prozent abwechslungsreichere Ernährungsweise hatten als Kinder aus Gegenden ohne Wald. Das ist nach Ansicht der Wissenschaftler ein erstaunliches Ergebnis und zeigt, dass dem Schutz der Wälder vor Abholzung eine zentrale Bedeutung im Kampf gegen Mangelernährung zukommt.

Wald wirkt auf verschiedene Weisen positiv, zum Beispiel, weil Bäume und Sträucher selbst Lebensmittel sind bzw. liefern, weil sie Lebensraum für bestäubende Insekten sind oder auch über Einkommen, das durch den Verkauf von Wald-Produkten erzielt werden kann.

Bis dato wurde der Zusammenhang von Waldschutz und Kinderernährung noch nicht intensiv untersucht. Die Studie zeigt aber, dass beides zusammengehört und zusammen betrachtet werden sollte, so einer der Autoren der Studie von der Rubenstein School of Environment and Natural Ressources. Waldschutz dient nicht nur dem Erhalt und der Unterstützung von lokalen Gemeinden und Gemeinschaften und dem Arten- und Klimaschutz, sondern auch der Gesundheit von Kindern über eine bessere Ernährung.

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Quelle: Renate Kessen, BZfE