30 Prozent Ökolandbau in Bayern: LVÖ und Bio-Branche stehen bereit

Bio-Ausbauziel bis 2030 ist bestimmendes Thema bei der Festveranstaltung zu den Bio- Erlebnistagen 2019.

Seit Ende Juli ist es offizielles Ziel des Freistaats Bayern: Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Bayern bei 30 Prozent liegen. Um dieses Ziel zu erreichen führt die Bayerische Staatsregierung die Initiative BioRegio Bayern 2020 mit teilweise neuen Schwerpunkten als BioRegio 2030 weiter. Auf der Festveranstaltung zu den Bio-Erlebnistagen 2019 am 8. September in Neumarkt i.d. Oberpfalz versicherte Hubert Heigl, 1. Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) dem anwesenden Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker: „Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern und die gesamte bayerische Bio-Branche stehen bereit, die Staatsregierung bei der Ausgestaltung und Umsetzung von BioRegio 2030 nach Kräften zu unterstützen!“

Unter dem Motto „Wir feiern die Vielfalt!“ hatte die LVÖ Bayern als Veranstalterin der Bio-Erlebnistage gemeinsam mit der Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG in die Festsäle der Residenz in Neumarkt in unmittelbarer Nähe zur Brauerei geladen. Rund 120 Gäste aus Politik, Verwaltung und der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft waren gekommen, um die beliebte Veranstaltungsreihe zu feiern, bei der heuer bereits zum 19. Mal bei über 300 Veranstaltungen Betriebe der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Bayern ihre Türen und Tore für interessierte Besucher öffnen. Die LVÖ freute sich besonders über die Anwesenheit des Staatsministers der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker. Hubert Heigl, 1. Vorsitzender der LVÖ, bedankte sich bei ihm für die gute Zusammenarbeit mit der Staatsregierung und die Unterstützung der Bio-Erlebnistage.

Bio-Erlebnistage: Wissen, Bewusstsein und Wertschätzung

Hubert Heigl führte in seiner Rede aus, wie wichtig die Bio-Erlebnistage sind, um den Mehrwert von ökologisch erzeugten Bio-Produkten für Umwelt und Gesellschaft zu kommunizieren: „Durch den direkten Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher und durch die Verbindung von Transparenz und Information einerseits und emotionaler Verbundenheit anderseits entstehen Wissen, Bewusstsein und Wertschätzung“.

Heigl betonte, dass es aber auch Aufgabe der Politik sei, Wissen, Bewusstsein und Wertschätzung zu vermitteln, damit schließlich auch eine weiter steigende Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten entstehen könne: „Es ist deswegen vollkommen richtig, dass die Staatsregierung bei der Weiterentwicklung der Initiative BioRegio Bayern 2020 zu BioRegio 2030 einen Schwerpunkt in diesem Bereich setzen will.“ Bayern verfüge dank der jahrzehntelangen Arbeit der Verbände und Unternehmen über sehr gute Voraussetzungen in der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten. Auf diesem Fundament lasse sich nun gemeinsam aufbauen. Das Bayerische Bio-Siegel sei hier ein wichtiges Instrument, das durch eine umfassende Informations- und Marketingstrategie für bayerische Bio-Produkte ergänzt werden müsse.

Absatz steigern: Bio in staatlichen Kantinen

Heigl forderte aber auch eine direktere Form der Absatzsteigerung durch die öffentliche Hand, „durch Mindestanforderungen für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in staatlichen Kantinen, die dem Ausbauziel 30% entsprechen und durch ein gemeinsam mit der Bio-Branche zu entwickelndes Gesamtkonzept für den Bereich der Außer-Haus-Verpflegung“. Forschung und Bildung für den Ökolandbau konsequent stärken Wissen, Bewusstsein und Wertschätzung sei nicht nur auf der Seite der Verbraucherinnen und Verbraucher vonnöten, sondern auch im Bereich der Landwirtschaft und allen Berufsfeldern, die mit der Herstellung und dem Verkauf von Lebensmitteln zu tun haben.

Die Staatsregierung gehe deshalb den richtigen Weg, indem sie Forschung und Ausbildung zu weiteren zentralen Bereichen der Strategie BioRegio 2030 für den Ausbau des Ökolandbaus in Bayern erklärt habe. Die bisher vorhandenen Ansätze gelte es nun gemeinsam mit der Branche konzeptionell auszuarbeiten und konsequent umzusetzen. „Am Ende wird es auf den Einsatz von finanziellen Mitteln und Personal ankommen – hier muss in allen für den Ökolandbau relevanten Feldern das nun festgelegte Ausbauziel maßgeblich sein“, machte Heigl deutlich.

Quelle: LVÖ