Einige von ihnen sind beinahe harmlos und verursachen lediglich eine Magenverstimmung. Andere wiederum lösen Durchfall, Übelkeit und heftige Bauchkrämpfe aus, oder sind gar lebensbedrohlich. Das Schlimme: Für das menschliche Auge sind Lebensmittel- und Wasserkeime unsichtbar, was sie umso gefährlicher erscheinen lässt. Doch welche Bakterien und Keime gehören dazu? Was verursachen sie und wie ist ein effektiver Schutz möglich?
Erst kürzlich veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Liste mit zwölf der gefährlichsten Bakterienstämme, von denen die größte Gefahr für den Menschen ausgeht. Mit dazu gehören unter anderem:
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Acinetobacter
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Pseudomonas
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Enterobacter
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Gonokokken
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Salmonellen
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Staphylococcus aureus
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Streptococcus pneumoniae
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Shigella
Bakterien wie Salmonellen oder Pseudomonas galten vor einigen Jahren noch als relativ händelbar. Sie verursachen Infektionen wie eine Lungenentzündung, oder schwerwiegende Magen-Darm-Beschwerden. Das Tückische: Inzwischen zeigen besagte Bakterien eine gewisse Resistenz gegen ein geeignetes Antibiotikum. Einige von ihnen bilden sogar Mehrfach-Resistenzen, so dass die Wahl der richtigen Behandlung immer schwerer fällt.
Doch wie kommt es eigentlich zur Infektion? Ein großes Problem hierbei ist die Sauberkeit. Das sogenannte EHEC-Bakterium verbreitet sich beispielsweise über rohe Lebensmittel. Dazu kommen immer wieder Produkte, die bei der industriellen Verarbeitung in Mitleidenschaft gezogen wurden und von Supermärkten regelmäßig zurückgerufen werden. Listerien sind hierbei meist das Problem, ebenso wie Salmonellen. Beide können eine tödlich verlaufende Infektion auslösen.
Eine besondere Gefahr geht von Legionellen aus, die sich in erwärmtem Süßwasser ansiedeln und sich im Haushalt ausbreiten, ohne dass man es bemerkt. Übertragen werden die Bakterien zumeist über verdampftes Wasser, das sich an Duschen, Wasserhähnen oder in Klimaanlagen heftet. Hier genügt das einfache Einatmen der Erreger, um zu erkranken. Die Legionärskrankheit oder das Pontiac-Fieber sind besonders bekannt. In einfachen Fällen bleibt es bei einem Harnwegsinfekt.
Zwar ist die Weiterentwicklung der medizinischen Möglichkeiten wichtig, doch können Verbraucher mittels einer korrekten Einhaltung der Sauberkeit eine gewisse Prophylaxe betreiben. Hierzu gehört die regelmäßige Reinigung der Arbeitsplatte in der Küche. Hier breiten sich andernfalls jede Menge Bakterien aus und bieten somit einen guten Nährboden für die Entwicklung von Infektionsherden. Bezüglich der rohen Lebensmittel ist es inzwischen bekannt, dass diese möglichst durchgegart werden sollten, um sämtliche Bakterien zu vernichten.
Der übertriebene Gebrauch von Desinfektionsmitteln ist nicht erforderlich, eine Behandlung von Herd und Spüle hin und wieder jedoch empfehlenswert. „Heißes Wasser und Seife sind nach wie vor die besten Mittel, um Bakterien entgegenzuwirken“, so die Redaktion von MEISTERSAUBER. Ferner hilft es, die Lebensmittel korrekt zu lagern.
Ein weiterer Faktor, der bei der Vorbeugung eine große Rolle spielt, ist die richtige Verarbeitung des Trinkwassers. Im Haushalt werden deshalb immer häufiger sogenannte Wasserenthärtungsanlagen verwendet. Sie tragen vor allem dazu bei, das Wasser vom Kalk zu befreien, besitzen in einigen Fällen aber Sonderfunktionen wie die thermische Desinfektion, mit der Bakterien wirkungsvoll durch die Enthärtungsanlage abgetötet werden. Dank dieser Anlagen lässt sich bereits vermeiden, dass Bakterien überhaupt erst durch den Wasserhahn gelangen.
Trainiert man sich dann auch noch ein gesundes Hygieneverhalten an, ist das Risiko, sich mit entsprechenden Bakterien zu infizieren, auf ein Minimum reduziert. Sollte trotzdem irgendwann ein Krankheitsverdacht aufgrund von Bakterien aufkommen, ist ein Arztbesuch unabdingbar.