Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner zur Nature Studie der TUM

Aus Auslass einer aktuellen Studie der Technischen Universität München zum Thema „Insektenrückgang“ senden wir Ihnen folgendes Zitat der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, zu Ihrer freien Verwendung.

„Wir werden die Studie sehr genau prüfen und uns anschauen, welche Insektenpopulationen rückläufig sein sollen. Land- und Forstwirtschaft sind auf die Ökosystemleistungen der Insekten angewiesen. Wir als Bundesregierung haben dieses Ziel vor wenigen Wochen in ein ‚Aktionsprogramm Insektenschutz‘ gegossen.

Klar ist: Die Ursachen des Insektenrückgangs sind vielfältig und insgesamt komplex. Sie betreffen auch, aber bei weitem nicht nur, die Landwirtschaft. Es geht ebenso um die Siedlungsentwicklung, um Lichtverschmutzung in den Städten, die Versiegelung von Flächen, zugepflasterten Gärten vor den Haustüren sowie den Verkehr und die Verkehrsinfrastruktur. Da müssen wir alle ran.

Was an der Studie erstaunt, ist der ermittelte Rückgang im Wald. Die ökologischen Daten für die Biodiversität in den deutschen Wäldern werden von Inventur zu Inventur besser. Der Wald ist vorratsreicher, älter, naturnaher und gemischter als vor zehn Jahren. Wir haben auch mehr Totholz und mehr Laubholz. Das passt so gar nicht mit der Studie der TU München überein.

Wenn es einen Rückgang von ökologisch wichtigen Insekten im Wald gegeben hat, kann die Ursache jedenfalls nicht an der Entwicklung unserer Wälder hin zu mehr Biodiversität gelegen haben.“

Hintergrund zur Lage unserer Wälder

  • 3,9 Milliarden m3 Holzvorrat stehen im Wald. Das sind 358 m³/ha und 6 % mehr als vor fünf Jahren. Damit ist Deutschland das holzreichste Land der Europäischen Union.
  • Das Durchschnittsalter der Bäume beträgt 77 Jahre und ist damit um viereinhalb Jahre seit der vergangenen Bundeswaldinventur (2002) gestiegen. Knapp ein Viertel ist älter als 100 Jahre.
  • Der Anteil der Laubbäume ist auf 43 % angewachsen und damit um 7 % gestiegen.
  • Die Fläche der Mischwälder ist um 5 % gestiegen. Der Anteil von Mischwäldern an der Waldfläche beträgt insgesamt: 76 %.
  • Der Anteil von Totholz ist um 18 % gestiegen.
  • Und auch die Naturnähe der Wälder ist insgesamt gestiegen: Hatten wir 2002 36 % sehr naturnahe Wälder, so waren es 10 Jahre später bereits 51 %.
  • Die Naturverjüngung ist mit 85 % Flächenanteil an der Jungbestockung die überwiegende Verjüngungsart im deutschen Wald. Pflanzungen machen nur 13 % aus.
  • Die ökologische Wertigkeit der Wälder in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Beim Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt erreicht der Teilindikator für Wälder mit 87 Prozent des Zielwertes 2013 den höchsten Wert aller Teilindikatoren.

Quelle: BMEL