Mineralölanalytik in Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen – ein zweijähriges Forschungsprojekt am CVUA Stuttgart

Verbraucherschutzorganisationen, wie Stiftung Warentest und Ökotest, griffen das Thema „Mineralöl in Lebensmitteln“ in den letzten Jahren nahezu monatlich auf. In vielen untersuchten Lebensmittelgruppen wurden Produkte auf Grund von Mineralölbefunden abgewertet. Doch was sind das für Substanzen, die gefunden werden? Wie kommen sie in die Lebensmittel und wie ist die derzeitige Belastung? Wie kann eine Kontamination vermieden werden?

Mit diesen und weiteren Fragen befasste sich ein zweijähriges Forschungsprojekt von 2017 bis 2019, welches das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) finanzierte. Innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit etablierte das CVUA Stuttgart die komplexe Methodik zur Bestimmung von Mineralöl in Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 370 Proben untersucht. Dabei handelte es sich vor allem um gezielt angeforderte Proben der relevanten Lebensmittelgruppen wie beispielsweise Müsli, Reis, Nudeln, Schokolade, Milchprodukte. Aber auch Muffinförmchen, Verpackungen von Lebensmitteln oder Pappteller wurden untersucht. Die Quote an auffälligen Proben lag bei 9 %. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es erst seit April 2019 für einzelne Lebensmittelgruppen sogenannte Orientierungswerte zur Beurteilung gibt. Daher war eines der Hauptziele des Projektes, Daten für eine Expositionsabschätzung im Rahmen eines EU-weiten Monitorings zu liefern. Anhand dieser Daten soll abgleitet werden, welche Menge Mineralöl der Verbraucher über Lebensmittel zu sich nimmt und inwieweit Handlungsbedarf besteht.

Während des zweijährigen Projektes arbeitete das CVUA Stuttgart an den Leitlinien zu diesem EU-Monitoring mit, beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung der Orientierungswerte und wurde gefragter Ansprechpartner als Mitglied in der Arbeitsgruppe zur Etablierung einer Einheitsmethode zur Bestimmung von Mineralöl in Speisefetten und -ölen. Das Projekt wurde dank der Finanzierung durch das MLR um weitere 1,5 Jahre verlängert.

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Quelle: CVUA Stuttgar