Was macht Dresdner Christstollen so besonders?

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Der Dresdner Christstollen.

Der Herbst beginnt. Draußen wird es langsam dunkler, die Tage werden kürzer, bunte Blätter fallen von den Bäumen. Die meisten Menschen zieht es nun nach Drinnen ins Warme. Doch die Adventszeit, die Zeit der Lichter, der Heimeligkeit, des Gaumenschmauses liegt noch in weiter Ferne – denken wir. Denn der Herbst ist auch die Zeit der Vorbereitung. Gerade dann, wenn man Stollen mag, werden diese Momente oft für die Stollenbäckerei genutzt. Den Dresdner Christstollen bereitet man am besten so 6 bis 8 Wochen vor der Adventszeit vor. Diese Zeit benötigt der Stollen, um zu reifen und zu ziehen. Nichts eignet sich dazu besser als ein verregneter Oktober.

Natürlich kann jeder Hobbybäcker selbst so viele dieser gehaltvollen Stollen selbst backen, für den eigenen Verzehr oder auch als ein wunderbares Geschenk für die Familie oder die besten Freunde, wie er möchte. Doch für den professionellen Bäcker gibt es eine Regel.

Schon in den Zeiten der DDR wusste man um die Besonderheit des Dresdner Christstollens. Seit vielen Jahren handelt es sich um ein Gebäck mit einem kultigen Charakter. Und so legte man fest, in welchen regionalen Bereichen der original Dresdner Christstollen gebacken wird. Diese Festlegung wurde mit dem Ziel verbunden, die Einzigartigkeit dieser Köstlichkeit für die Landeshauptstadt Sachsens und die umliegenden Regionen zu wahren. Auch nach der Wiedervereinigung wurde diese Begrenzung beibehalten und der Dresdner Christstollen konnte seinen besonderen Status im Bereich der vorweihnachtlichen Leckerei aufrechterhalten.

Was macht den Dresdner Christstollen so besonders?

Im Vergleich mit anderen Stollen zeichnet sich der Dresdner Christstollen vor allem dadurch aus, dass er äußerst schwer, also sehr gehaltvoll ist. Durch das Verhältnis an reichhaltiger Butter, Rosinen und Sultaninen besticht er außerdem durch eine besonders saftige Note sowie einer ausgesprochen langen Haltbarkeit. So kommt es vor, dass der letzte Stollen am Ostersonntag ausgepackt wird. Im Originalrezept, an die sich jeder professionelle Stollenbäcker hält, sind künstliche Aromen verboten. Auch Margarine statt der fett- und kalorienreicheren Butter sind natürlich tabu.

Auf Grund der hochwertigen Zutaten ist der Dresdner Christstollen nicht ganz preiswert, aber jeden Taler wert. Insbesondere dann, wenn der Bäcker auch bei Rum, Mandeln und Korinthen darauf achten, besonders wertvolle Zutaten zu wählen. Den besonderen Geschmack erhält der Dresdner Christstollen vor allem dadurch, dass er, nach dem der Stollen in Form gebracht wurde und noch bevor er ordentlich verpackt wurde, etwa 200 bis 200 Gramm zerlassene Butter über den Stollen gegossen wird. In im Vorfeld mit einem Holzstab gestochene Löcher fließt diese ins Innere des Stollens und sorgt für seinen besonderen Geschmack. Nach seiner langen Ruhezeit erlebt der Stollenliebhaber mit dem Dresdner Christstollen einen wahren Genuss.

Einen Stollen zu backen, ist eine wahre Handwerkskunst, insbesondere dann, wenn es um den Dresdner Christstollen geht.