Weißblechverpackungen: Kein signifikanter Übergang von Mineralölkohlenwasserstoffen auf Lebensmittel

In einer Pressemitteilung vom 24. Oktober 2019 berichtet die Organisation foodwatch von Laboranalysen, denen zufolge Milchpulver für Babys mit gesundheitsschädlichem Mineralöl belastet sein soll. Weiter fordert foodwatch einen Boykott von Säuglingsmilch aus Weißblechdosen, da man diese als Quelle für die Verunreinigungen ausgemacht haben will.

Als Interessenvertreter der Hersteller von Verpackungen und Verschlüssen aus Metall widersprechen wir dieser Darstellung entschieden. Nach unserem Kenntnisstand ist gerade von Weißblechdosen kein signifikanter Übergang von Mineralölkohlenwasserstoffen auf Lebensmittel zu erwarten. Eine diesbezügliche Untersuchung, die der Verband Metallverpackungen e.V. bereits 2017 bei einem unabhängigen Institut beauftragt hatte, unterstreicht diesen Sachverhalt.

Als mögliche relevante Eintragsquellen für mineralische Kohlenwasserstoffe gelten bislang andere Faktoren in der Wertschöpfungskette wie zum Beispiel mineralölbelastete Recyclingfasern in Kartons/Wellpappen oder Jutesäcke, die für den Transport von Rohstoffen verwendet werden.

Die Boykottforderungen für Weißblechverpackungen, die foodwatch in der oben erwähnten Pressemitteilung aufstellt, werden darüber hinaus durch einen Projektbericht diskreditiert, den foodwatch selbst am gleichen Tag veröffentlicht hat. Dieser Bericht über die beauftragten Laboranalysen warnt ausdrücklich davor, potentielle Quellen für die Verunreinigung mit Mineralöl anzugeben. Wörtlich heißt es dort:„It is not possible to make a statement about the potential source of the mineral oil contamination“. Und anstatt Weißblechdosen als Verursacher heranzuziehen, weist auch der Analysenbericht darauf hin, dass die Verunreinigungen aus einer Vielzahl von Faktoren entlang der gesamten Produktionskette resultieren können.

Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass die betroffenen Industriekreise und Firmen die von foodwatch vorgelegten Analysenergebnisse bewerten und die Ursachen für eine mögliche Kontamination systematisch erforschen werden. Wie eingangs erwähnt hat der Verband Metallverpackungen bereits vor zwei Jahren hierzu seinen Beitrag geleistet und Untersuchungen an verschiedenen typischen Metallverpackungen sowie möglichen Eintragsquellen wie zum Beispiel Oberflächenschmiermitteln durchführen lassen. Diese Untersuchungen ergaben insbesondere, dass für dreiteilige Weißblechdosen, und ähnliche Dosen werden unter anderem für Säuglingsanfangsnahrung verwendet, keine signifikanten Übergänge von Mineralölkohlenwasserstoffen festzustellen sind.

Wir möchten abschließend betonen, dass gerade Verpackungen und Verschlüsse aus Metall ein hohes Maß an Sicherheit und Umweltfreundlichkeit bieten. Sie ermöglichen es, die abgefüllten Produkte umfassend thermisch zu behandeln, und gewährleisten damit ein Höchstmaß an mikrobieller Sicherheit für Lebensmittel. Weiter erhalten sie Qualität und Nährwert der Füllgüter über einen langen Zeitraum, da ihre Metallhülle für Sauerstoff und Licht eine absolute Barriere darstellt. Mit ihrer langen Haltbarkeit tragen sie zur Vermeidung von Abfällen in der Lieferkette und beim Konsumenten bei. Und da Verpackungen und Verschlüsse aus Metall beliebig oft und ohne Qualitätsverlust recycelt werden können, helfen Sie vorbildlich dabei, Kreisläufe zu schließen und Ressourcen zu schonen.

Zum Verband Metallverpackungen e. V. gehören rund 50 Unternehmen mit über 10.000 Beschäftigten. Es sind Hersteller von Metallverpackungen, Flaschen- und Gläserverschlüssen. Die Unterstützung der Mitgliedsunternehmen in fachlichen, technischen oder allgemeinen unternehmerischen Belangen sowie die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt auf Bundesebene. Darüber hinaus ist der VMV in ein europäisches Verbandsnetz integriert und trägt somit den zunehmend globalisierten Wirtschaftsstrukturen Rechnung.

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Quelle: Verband Metallverpackungen