Hersteller können nur vermeidbare Lebensmittelverluste reduzieren

Anlässlich der heutigen Auftaktveranstaltung des Nationalen Dialogforums im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland erklärt Olivier Kölsch, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE):

„Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind eine unerlässliche Grundlage für die Sicherung der Lebensmittelproduktion heutiger und zukünftiger Generationen. Eines der größten Potentiale zur Ressourcenschonung liegt dabei in der konsequenten Reduktion der weltweit anfallenden Lebensmittelverluste. Alle Akteure der Lebensmittelkette müssen hier einen Beitrag leisten.

Dem sieht sich auch die deutsche Ernährungsindustrie verpflichtet. Für unsere Unternehmen ist aber auch klar: Es können nur vermeidbare Lebensmittelverluste reduziert werden. In Fragen der Sicherheit und bei gesetzlichen Vorschriften besteht für sie kein Handlungsspielraum. Im Bereich der Gesetzgebung ist die Politik gefordert. Deshalb müssen wir uns im anstehenden Dialogprozess am Machbaren orientieren.“

Bereits heute ist die deutsche Ernährungsindustrie aktiv im Engagement gegen Lebensmittelverluste. Noch verzehrfähige Lebensmittel werden an karitative Einrichtungen gespendet. Dafür ungeeignete Produkte werden zu Tierfutter weiterverarbeitet. Mitarbeiterschulungen, Investitionen in Produktionsanlagen, Digitalisierung und die regelmäßige Überprüfung interner Prozesse sorgen dafür, dass die Verluste, die aufgrund menschlicher oder technischer Fehler entstehen, jetzt schon reduziert werden.

Auch die Innovationsfreude der Unternehmen sorgt mit neuen Produktkreationen für kreative Lösungen. Dazu gehören beispielsweise Bier aus übriggebliebenen Cerealien, Mark aus Schalen von Äpfeln und ein Orangenerfrischungsgetränk aus Orangenschalen. Auch übernimmt die Branche Verantwortung in der Wertschöpfungskette. Beispiele hierfür sind die Minimierung von Überproduktionen durch den Einsatz von digitalen Warenwirtschaftssystemen, der Vertragsanbau, der die Qualität der eingesetzten Rohwaren optimiert, oder auch die Unterstützung bei der Aufklärung der Verbraucher über das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Der Kampf gegen Lebensmittelverluste hat auch bei der BVE als Dachverband Tradition: So ist der Verband Gründungsmitglied der Initiative „United Against Waste“, die 2012 gegründet wurde, und engagiert sich für die BMEL-Initiative „Zu gut für die Tonne“ sowie auf europäischer Ebene über den europäischen Dachverband Food Drink Europe für die Initiative „Every Crub Counts“.

Darüber hinaus gilt: Industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln leistet per se einen Beitrag zur Reduktion von Lebensmittelverlusten. Das zeigt der Vergleich zu weniger industrialisierten Ländern. Denn: Durch Verarbeitung werden Rohwaren in vielen Fällen überhaupt erst haltbar und über das gesamte Jahr hinweg verfügbar gemacht.

Die Ernährungsindustrie ist mit rund 595.506 Beschäftigten in 6.044 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands, zuverlässig versorgt sie 82 Millionen Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Mit einer Exportquote von 33,5 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an.

Pressekontakt:
Monika Larch
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE)
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Quelle: BVE