„Zu-gut-zum-Wegschmeißen“-App: Wundertüte gegen Lebensmittelverschwendung

Auf der einen Seite werden viele Lebensmittel, die eigentlich noch zu gut zum Vernichten sind, einfach in die „Tonne gekloppt“. Zum anderen gibt es genug Menschen, die sich über ein wenig Ersparnis beim Lebensmitteleinkauf freuen würden – oder die schlicht die Überraschung lieben oder eben alles daran setzen wollen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Die Idee besticht: Alle drei Aspekte miteinander verquickt und durch eine App alltagstauglich gemacht, ergibt die „Magic Box“. Ein neues Konzept, das laut der niederländischen Universität Wageningen bis zu dreißig Prozent Kostenersparnis beim Einkauf ermöglicht.

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Und so geht es: Lebensmittelläden, die bei der Aktion mitmachen, verpacken Brot, Milch und andere Produkte, die spätestens am nächsten Tag verkauft werden müssten, in „Überraschungspakete“ und verschicken diese an die teilnehmenden Verbraucher. 90 Prozent der Lebensmittel aus der „Magic Box“ werden von den Verbrauchern frisch verarbeitet, eingefroren oder mit Freunden und Familie geteilt. Denn für gut ein Drittel der Teilnehmenden des Programms sei die Vermeidung der Verschwendung das Hauptmotiv, so die Wissenschaftler der Universität Wageningen, die den neuen Vermarktungsweg untersuchten.

Die Vermarktung erfolgt über die Anwendung „Too-good-to-go“, also „Zu-gut-zum-Wegschmeißen“. Dahinter steckt eine App, die es Verbrauchern ermöglicht, sich an dem Verteilungssystem per Smartphone oder Tablet zu beteiligen und auch zu bezahlen. Die Lieferung erfolgt dann in unmittelbarer Nähe des Wohnortes. „Too-good-to-go“ habe inzwischen mehr als 17 Millionen Teilnehmer in 13 europäischen Ländern. Teil des Erfolges sei die Kombination aus einfacher Bedienbarkeit der App und zudem ein bisschen Spaß: Ein Spiel lädt die Teilnehmer dazu ein, den Inhalt der Wundertüte vorherzusagen. Je mehr Treffer, desto mehr Punkte.

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Quelle: Friederike Heidenhof, BZfE