BfR-Forschung zu gesundheitlichen Risiken von Mikroplastik in der Nahrungskette

Kleine Teile – große Wirkung? Mikroplastik in Lebensmitteln.  Schwerpunktthema im neuen BfR2GO.

Es ist überall. In der Luft, im Wasser, im Boden – auch im menschlichen Darm wurde es nachgewiesen: Mikroplastik, kleine Kunststoffpartikel von 0,0001 bis 5 Millimeter Größe. „Grundsätzlich kann Mikroplastik in die Nahrung gelangen“, sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Mikroplastik in Lebensmitteln ein gesundheitliches Risiko darstellt, liegen derzeit nicht vor. Mit unserer Forschung wollen wir Wissenslücken zur Partikelgröße, zum Gehalt in Lebensmitteln sowie zur Wirkung auf die menschliche Gesundheit schließen“.

Die neueste Ausgabe des BfR-Wissenschaftsmagazins BfR2GO nimmt die kleinen Partikel genauer unter die Lupe. Außerdem wird erklärt, warum es so schwierig ist, Mikroplastik in Lebensmitteln aufzuspüren. Weitere Themen der aktuellen Ausgabe sind Parasiten in Wildbret, Chemikalien in Textilien und ausgasende Substanzen aus Verbraucherprodukten wie Teppiche, Putzmittel oder Spielzeug.

BfR2GO 2/2019 (4.8 MB)

In jeder Ausgabe von BfR2GO steht ein anderes Thema aus dem Arbeitsbereich des BfR im Mittelpunkt. Das neueste Heft befasst sich mit Mikroplastik. Denn so jung die Forschung über Mikroplastik noch ist, so präsent ist das Thema bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie den Medien. Dies zeigen auch die Ergebnisse des BfR-Verbrauchermonitors: Demnach waren im August 2019 insgesamt 63 % der befragten Bürgerinnen und Bürger über Mikroplastik beunruhigt – 7 % mehr als noch bei der Befragung im Februar desselben Jahres.

Auch Lebensmittelzusatzstoffe und Süßungsmittel sind Themen im neuen BfR2GO. Die Nobelpreisträgerin Professorin Dr. Dr. Christiane Nüßlein-Volhard bezieht in einem Interview Stellung zu neuen biotechnischen Methoden wie der Genschere CRISPR/Cas9. Außerdem wird erklärt, wie ein winziger Wurm dabei helfen kann, Tierversuche zu reduzieren. In weiteren Berichten und Interviews informiert BfR2GO aus den verschiedenen Arbeitsgebieten des BfR – Risikokommunikation, Lebensmittelsicherheit, Produkt- und Chemikaliensicherheit sowie Schutz von Versuchstieren.

Zum gesetzlichen Auftrag des BfR gehört es, die Öffentlichkeit über bestehende und mögliche Risiken gesundheitlicher Art zu informieren. BfR2GO ist ein Publikationsformat des BfR, das wichtige Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes aufgreift. Das Wissenschaftsmagazin erscheint zweimal im Jahr in deutscher und englischer Sprache und wird auf der BfR-Website unter https://www.bfr.bund.de/de/wissenschaftsmagazin_bfr2go.html veröffentlicht. Dort kann es kostenlos heruntergeladen oder direkt bestellt werden. Interessenten können sich zusätzlich zu einem kostenlosen Abonnement des Magazins anmelden.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Pressekontakt:
BfR – Bundesinstitut für Risikobewertung
Max-Dohrn-Str. 8-10, D-10589 Berlin
Dr. Suzan Fiack
Tel.: 030 1 8412-4300
Fax.: 030 1 8412-4970
pressestelle@bfr.bund.de

Quelle: BfR