Kochshows in der Schule: holländische Studie zu Essgewohnheiten bei Kindern

Seit jeher wird dem Fernsehen nachgesagt, dass es das Verhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflussen kann. Offenbar ist das nicht nur im Negativen der Fall, sondern schlägt auch im positiven Sinne zu Buche, wenn es um das Thema Ernährung geht. Einer neuen Studie zufolge verdoppelt sich mindestens die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder gesünder ernähren, wenn sie Kochshows im Fernsehen ansehen, in denen eine ausgewogene Kost propagiert wird.

Experten der niederländischen Universität von Tilburg sprechen diesem Umstand sogar einen führenden Einfluss auf das spätere Essverhalten als Erwachsene zu. Wer sich nun zu Recht fragt: „Wie in der Welt bekomme ich mein Kind vor das TV-Gerät, um eine Kochshow zu schauen?“, dem sei gesagt, dass es sich in der Studie um speziell für Kinder konzipierte Sendungen handelte, und diese dauerten jeweils auch nur 10 Minuten und wurden im Schulunterricht gezeigt.

Danach stieg jedenfalls die Wahrscheinlichkeit stark an, dass die Kinder einen der angebotenen gesunden Snacks zu sich nahmen – ein Stück Apfel oder Gurke statt Chips oder Salzbrezeln. Zum Vergleich sahen andere Schüler-Gruppen Kochshows, in denen gesunde Ernährung nicht ausdrücklich thematisiert wurde.

Positiv besetzte Sendungen in den Schulunterricht zu integrieren sei ein vielversprechender Ansatz, so die Wissenschaftler. Vorhergehende Studien hatten zwar belegt, dass die Tendenz zu einer gesünderen Ernährung bei Kindern und Jugendlichen steigt, wenn sie in die Zubereitung der Mahlzeiten involviert würden.

Jedoch sank insgesamt die Vorbildfunktion der Eltern in Sachen Ernährungskompetenz bei gleichzeitig vermehrtem Trend zu Fertiggerichten. Deshalb war die Suche nach anderen erfolgreichen Ansätzen vonnöten. Der Schul-Ansatz sei deshalb so wichtig, weil die Kinder im Erwachsenenalter auf die früher einmal erlernten Informationen zurückgreifen können, selbst mit Verzögerung, wenn gesunde Ernährung möglicherweise im Elternhaus nicht auf der Tagesordnung stand. Insofern ein nachhaltiger Ansatz, der für die Zukunft hoffen lässt.

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Quelle: Friederike Heidenhof, BZfE

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