Stabile Entwicklung der Süßwarenindustrie im Jahr 2019

In der Breite steigende Kosten für wichtige Rohstoffe belasten die Erträge.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) blickt für die Branche mit ihren genussbringenden Produkten im Jahr 2019 auf eine stabile Entwicklung bei Absatz und Umsatz zurück. Die Produktionsmenge lag leicht über Vorjahresniveau (+1,2 %), der Umsatz stieg um 2,3 %. Die statistische Datenlage verstellt jedoch den Blick auf die wirtschaftlich deutlich angespannte Situation in der Branche. Denn ein harter Konkurrenzdruck im nationalen Wettbewerb, Unsicherheiten im wichtigen Exportgeschäft, ein zunehmender Mangel an Fachkräften und erheblich gestiegene Rohstoffkosten stellen die über 200 industriellen Hersteller deutscher Süßwaren und Knabberartikel aktuell vor enorme Herausforderungen.

Dramatisch gestiegene Kosten in der Breite der in der Süßwarenindustrie eingesetzten Rohstoffe

Vor allem die hohen Kosten wichtiger landwirtschaftlicher Rohstoffe belasten die Ertragslage vieler der Hersteller deutscher Süßwaren und Knabberartikel. Auf besonders hohem Niveau lagen im Jahr 2019 die Preise bei Kakao. Nach einem sprunghaften Anstieg im letzten Quartal 2019 müssen Käufer an der Londoner Terminbörse so viel für Kakao zahlen wie seit 2016 nicht mehr. Zu dem Preisanstieg kommt noch eine Vereinbarung zwischen Ghana und der Elfenbeinküste hinzu. Die Länder, die zusammen über 60 % des weltweit hergestellten Kakaos produzieren, haben ein Kartell (eine „Kakao“-OPEC) gegründet und fordern ab 2020 einen Preiszuschlag in Höhe von 400 US-Dollar pro Tonne, das sog. Living Income Differential (LID).

In der zweiten Jahreshälfte 2019 stiegen zudem die Preise für Gelatine dramatisch an. Die Afrikanische Schweinepest hat die Schweinebestände insbesondere in China drastisch reduziert, so dass es auf dem Weltmarkt auch an der aus tierischem Bindegewebe hergestellten Gelatine mangelt. Deutliche Preiszuwächse gab es insbesondere im 4. Quartal 2019 aufgrund international gestiegener Nachfrage auch bei Magermilchpulver, Haselnüssen und Mandeln. Der Lebensmittelpreis-Index der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) verzeichnete zudem im Dezember 2019 deutliche Preiszuwächse bei Zucker und pflanzlichen Fetten.

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Quelle: BDSI