Zukunft der Lebensmittel: Dank Stiftungsengagement entsteht an der Hochschule Osnabrück ein Food Future Lab

Im Food Future Lab sollen innovative Lösungen für nachhaltige und am Markt akzeptierte Lebensmittelprodukte und -verpackungen entstehen, die dazu beitragen, verpackungsbezogene Umweltbelastungen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Mit ihren Fördergeldern ermöglichen die Dieter Fuchs Stiftung und die Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung das umfassende, praxisnahe Forschungsvorhaben am Campus Haste der Hochschule Osnabrück.

Dank Fördergeldern von insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro durch die Dieter Fuchs Stiftung und die Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung entsteht an der Hochschule Osnabrück ein Food Future Lab. „Zwei Megatrends prägen die Zukunft von Lebensmitteln“, erläutert Prof. Dr. Ulrich Enneking die Hintergründe. „Zum einen Klimaschutz und Ressourcenverbrauch, zum anderen Digitalisierung und Verbrauchertrends.“

In beiden Bereichen möchte die Hochschule ihre Forschungsaktivitäten am Campus Haste in enger Zusammenarbeit mit der Praxis ausbauen. „Am Ende sollen innovative Lösungen für nachhaltige und am Markt akzeptierte Lebensmittelprodukte und -verpackungen stehen, die dazu beitragen, verpackungsbezogene Umweltbelastungen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren“, konkretisiert der Professor für Agrarmarketing und Ansprechpartner des vielköpfigen Hochschulteams.

Drei Säulen sollen das Food Future Lab tragen: Die erste Säule ist eine Stiftungsprofessur, die der „Nachhaltigen Lebensmittel- und Verpackungstechnik“ gewidmet ist. Unter anderem sollen hier nachhaltigere Lebensmittelprozesse konzipiert werden, etwa durch eine dezentralere Produktion oder durch einen stärkeren Fokus auf alternative Rohstoffe. Auch neue Verpackungslösungen, etwa aus nicht-fossilen Materialien, sollen entwickelt und die Verpackung als Informationsträger für Verbraucherinnen und Verbraucher aufgewertet werden.

„Innovative Prototypen von Verpackungslösungen können wir dann im Reallabor ,Markt und Gesellschaft‘ auf ihre Akzeptanz testen“, benennt Enneking die zweite Säule des Food Future Labs. Das Labor basiert auf der Idee, Produktinnovationen real in den Markt zu bringen und so im engen Austausch mit Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie weiteren beteiligten Gruppen zu sein. „Unter anderem wird hier der Online-Shop der Hochschule, über den wir derzeit das hochschuleigene Bier vertreiben, eine wichtige Rolle spielen“, sagt Enneking. Der Shop soll in zwei Schritten zu einem Forschungs- und Lehrmarktplatz ausgebaut werden, unter anderem mit gekühlten Abholboxen.

Als dritte Säule kommt das Reallabor „Innovation, Entrepreneurship und agile Führung“ hinzu. Hier sollen in Seminaren, Workshops und Wettbewerbspräsentationen („Pitches“), Ideen für Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle entwickelt werden. Idealerweise führen sie zu Unternehmensgründungen. „In den Workshops sollen Studierende und Beschäftigte aus der regionalen Lebensmittelwirtschaft gemeinsam an Innovationen arbeiten und Ideen generieren“, erläutert Enneking. Das Labor soll Studierende auch animieren, Produkt- und Verpackungsinnovationen in Abschlussarbeiten und darüber hinaus zu entwickeln.

Neben den drei Säulen soll es einen Finanzpool geben, durch dessen Mittel Forschungsvorhaben in der nachhaltigen Lebensmittelwertschöpfung angeschoben werden. „Aktuell gibt es im Blick auf die ,Lebensmittelregion Osnabrück‘ keinen systematischen Ansatz, Forschungskompetenzen zu bündeln und Forschungsergebnisse in die Praxis zu bringen“, sagt Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung der Hochschule. Mit einem starken Team aus 13 Professorinnen und Professoren, die die Lebensmittelbranche aus vielfältigen Perspektiven betrachten, und vier lebensmittelbezogenen Studiengängen, sei die Hochschule der ideale Ort, um das Food Future Lab aus der Taufe zu heben. „Ein großer Dank an die beiden Stiftungen, die dieses wichtige Vorhaben durch ihre großzügige Unterstützung überhaupt erst ermöglichen“, betont Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram.

„Die Förderung von Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelwissenschaft ist ein Kernanliegen der Dieter Fuchs Stiftung. Der Antrag der Hochschule hat uns überzeugt – insbesondere auch aufgrund der Vernetzung und der Impulse für die regionale Lebensmittelwirtschaft. Von daher unterstützen wir die Forschungsarbeiten im Food Future Lab gern“, erklärt Josef Diekmann, Vorstand der Stiftung, die knapp 900.000 Euro zur Verfügung stellt.

„Unsere Stiftung versteht sich vor allem als Ermöglicherin“, sagt Hon.-Prof. Dr. Felix Osterheider, Vorstandsvorsitzender der Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung, die sich in das Vorhaben mit mehr als 400.000 Euro einbringt. „Wir wollen an der Hochschule Osnabrück Forschung und Lehre unterstützen, die darauf abzielt, die Gründung und Entwicklung von Unternehmen zu fördern. Das Food Future Lab ist dafür beispielhaft.“

Zum Bild: Im Labor für Lebensmitteltechnik dankte Hochschul-Vizepräsident Prof. Dr. Bernd Lehmann (rechts) Josef Diekmann, Vorstand der Dieter Fuchs Stiftung (links), und Hon.-Prof. Dr. Felix Osterheider (2. von links), Vorstandsvorsitzender der Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung, sowie Manfred Hülsmann, Kuratoriumsvorsitzender der Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung (2. von rechts), für das Engagement. Mit Lehmann freuten sich aufseiten der Hochschule Jan Lukaßen, Leiter der Hochschulförderung, der die Zusammenarbeit initiiert hatte, und Prof. Dr. Ulrich Enneking, Ansprechpartner des vielköpfigen Hochschulteams im Food Future Lab.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ulrich Enneking
Telefon: 0541 969-5126
E-Mail: u.enneking@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen:

  • https://dieter-fuchs-stiftung.de Dieter Fuchs Stiftung
  • https://stiftungcoppenrath.de Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung

Quelle:
Holger Schleper Geschäftsbereich Kommunikation – Presse- und Informationsstelle
Hochschule Osnabrück